Heute möchten wir ein Thema besprechen, das uns schon längere Zeit beschäftigt. In den letzten Jahren ist es immer schwieriger geworden, Briefe von Deutschland ins Ausland zu schicken und umgekehrt. Besonders für Post in die Schweiz – als nicht EU-Land – gibt es strenge Auflagen. Jetzt mussten wir nun leider erfahren, dass es weltweit Änderungen für internationale Post gab. Das hat unangenehme Einflüsse auf unsere Postkunst.
Dabei ist das Gesetz gar nicht so neu, bereits seit 2019 ist es nicht mehr möglich, Briefe ins Ausland zu verschicken, die etwas anderes als Dokumente beinhalten. Was heißt das konkret für unsere Postkunst? Alles was nicht unter der Definition »Dokument« fällt, darf nicht mehr in einem Brief für Briefporto verschickt werden. Es muss als Päckchen verschickt werden. Hier findet ihr die Definition der Post.
Solange wir Postkunst aus Papier machen, die Postkarten der Adventspost oder gedrucktes auf Papier, das in einem flachen Umschlag verschickt werden kann, ist es alles kein Problem. Bei der aktuellen Frühlingspost drucken wir ja auf Geschirrtücher, die man bei bestem Willen nicht als »Dokumente« oder Schriftstücke bezeichnen kann. Wir müssen zugeben, dass wir das bei der Planung der aktuellen Aktion nicht mehr auf dem Schirm hatten. Erst als wir die Listen geschrieben haben, fiel es uns wieder ein. Aus diesem Grund haben wir eine Schweizer Gruppe mit 7 Postkünstlerinnen gebildet. Übrig blieben eine Schweizer Teilnehmerin, einige aus Österreich und eine aus Schweden, die wir auf die Gruppen verteilt haben.
Wenn ihr – die deutschen Teilnehmerinnen – die Post ganz korrekt machen wollt, müsstet ihr die Geschirrtücher ins Ausland als Päckchen verschicken. Das kostet nach Österreich und Schweden 5,99 Euro und in die Schweiz 8,99 Euro, wobei für den Versand in die Schweiz zusätzlich eine Zollerklärung nötig ist.
Gibt es eine andere Möglichkeit? Wir wollen jetzt nicht zum Schummeln aufrufen, aber wenn ihr das Tuch möglichst flach faltet und in eine stabile Versandtasche aus Wellpacke im Format C4 steckt … von außen möglichst neutral beschriftet, so dass es nicht wie ein Geschenk aussieht, sondern wie ein langweilige Sendung … könnte es ja auch einen Katalog oder mehrere Schriftstücke enthalten…als Großbrief verschickt, kostet es dann 3,70 Euro …am besten selber frankieren und direkt ab in den Kasten, so dass niemand fragen kann… das nur so als Idee… entscheidet bitte selbst!
Auf jeden Fall schreibt deutlich euren Absender drauf, damit die Sendung bei Problemen den Weg zurück findet.
Wie die Regeln anders herum für den Versand nach Deutschland sind, können wir nicht sagen. Da bitten wir unsere Teilnehmerinnen sich selbst schlau zu machen. Wahrscheinlich ist die Aktion für euch insgesamt ganz schön teuer, wenn ihr so viel internationale Post verschickt. Toll, dass ihr trotzdem mitmacht. Vielleicht ist das einfachste, mal eben an die deutsche Grenze zu fahren, oder die Post einem lieben Menschen mitzugeben?
Wir finden es so schade, dass es Privatmenschen so schwer gemacht wird. Es geht hier ja nicht um den Schmuggel von Waren, sondern um Freude, die durch die Welt geschickt wird. Und Post aus dem Ausland, mit anderen Briefmarken und einem weiteren Weg, ist doch eigentlich etwas ganz besonders Schönes.
Ach so, für den Versand innerhalb Deutschlands dürft ihr euch austoben. Versendet das Geschirrtuch als Großbrief für 1,60 Euro und gestaltet den Umschlag gerne sehr schön und persönlich! Das ist zum Glück noch erlaubt und kommt hoffentlich auch an, wenn die Post nicht gerade streikt.
Kommende Aktionen werden wir so planen, dass wir möglichst wenig in den Konfikt mit den Postregeln kommen und die Projekte als Dokumente durchgehen.
Gerade erst hatte ich die Erfahrung mit zwei Päckchen aus der Schweiz. Mein neues Buch und ein Stapel Postkarten kamen vom Verlag und strandeten beim Zoll, obwohl sie ausreichend frankiert und die Zollerklärung richtig ausgefüllt war. Ich durfte dann extra zum Zollamt nach Köln fahren, nachdem ich diverse Dokumente per Mail verschickt hatte…. so unnötig!
Schön, dass so viele von euch am Zoom-Meeting teilgenommen haben. Wir haben viele Fragen beantwortet und Schwarmwissen zum Thema Siebdruck gesammelt. Danke an Susanne Heiß für die Moderation und an Kristina Schaper für die Live-Vorführung, die viele Fragen direkt beantwortet hat.
Vorab
Die Technik »Siebdruck« steht im Vordergrund. »Mischtechnik« ist diesmal nicht unser Thema. Stoffe können gerne vorher gefärbt werden. Fertige Küchentücher dürfen farbig gemustert sein.
Bitte beachten: Stoffe vor dem Bedrucken waschen, um die Appretur zu beseitigen. Den Stoff bügeln, damit das Motiv später glatt druckt.
Legt den Arbeitsbereich vorher gerne mit 2 Lagen altem Stoff aus, der weiche Untergrund ist günstig zum Drucken und schützt eure Tische vor Farbe.
Es ist möglich, in mehreren Schichten zu drucken. Wenn allerdings zu viele großflächige Schichten übereinander gedruckt werden, verliert das Küchentuch an Saugfähigkeit.
Alle geeigneten Rahmen sind willkommen. Selbstgebaute, gekaufte oder belichtete. Wichtig ist, euer Motiv ist eine Eigenkreation und passt in die Küche.
Ein Siebdruck-Rahmen lässt sich aus Keilrahmen (oder alten Bilderrahmen), Polyestergewebe, Tacker und Klebeband selbst herstellen. Das Gewebe passend zuschneiden, um den Rahmen legen und an der langen Seite der Rahmenrückseite an das Holz tackern. Nun das Gewebe spannen und auf der gegenüberliegenden Seite befestigen. Es folgen die kurzen Seiten nach gleichem Prinzip. Mit Klebeband könnt ihr den Ausschnitt bestimmen, der später drucken soll.
Das Siebgewebe kann als Meterware gekauft werden. Als Sieb eignen sich auch andere feinmaschige Materialien, sie sollten sich nicht zu sehr dehnen. Experimentieren erwünscht.
Rakel
Mithilfe eines Rakels wird die Farbe über das Sieb verteilt (= Fluten) und durch das Sieb hindurchgepresst (= Drucken). Rakel können im Künstlerbedarf erworben werden. Die Größe richtet sich nach dem Motiv. Günstig sind auch Teigkarten, alte EC-Karten oder Plastik-Spachtel aus dem Baumarkt. Es lohnt sich auch ein Versuch mit Pappe.
Farbe
Petrol mischt ihr nach Belieben. Als Grundlage dient ein Blau, dass ihr entsprechend mit Zugaben von Grün, Gelb, Rot dunkler mischen könnt. Es gibt nicht das EINE Petrol. Findet euer Lieblingspetrol 🙂 Hier gerne Erfahrungswerte sammeln! (Tanja hat schon Versuche gemacht)
Zum Drucken eignet sich jede Farbe, die als »Siebdruckfarbe für Stoff« bezeichnet wird. Stoffmalfarbe ist dünnflüssiger als Siebdruckfarbe und kann unter das Sieb kriechen und auf dem Küchentuch Pfützen bilden. Ebenso besteht die Gefahr, dass es beim Drucken verschmiert oder der Farbauftrag zu unregelmäßig wird.
Grundsätzlich können viele Farben für den Siebdruck funktionieren. Da wir jedoch Küchentücher bedrucken und diese regelmäßig bei hohen Temperaturen gewaschen werden, entscheiden wir uns in diesem Projekt für waschechte Farbe.
Zugaben von Trocknungsverzögerer ist bei fertig gekaufter Siebdruckfarbe nicht nötig.
Siebdruckfarben lassen sich untereinander mischen.
Darauf achten, wasserbasierte Farbe zu kaufen. Diese lässt sich gut mit Wasser aus den Werkzeugen und von den Händen waschen.
Experimente mit Rasierschaum und Co könnten in der Waschmaschine später verblassen oder sich gar ganz verlieren.
Farben von unterschiedlichen Herstellern haben unterschiedliche Eigenschaften. Daher lest bitte die Gebrauchsanweisungen durch, ob z.B. die Farben später waschecht sind. Bitte fixiert eure Stoffe vor Abschicken entsprechend nach den Anweisungen des Herstellers.
Wie kommt das Motiv auf das Sieb?
Das Motiv muss eine eindeutige Schwarz-Weiß Vorlage mit klaren Konturen sein. Zwischentöne und Graustufen kann man nicht drucken.
Papierschablonen: Motive können aus Papier ausgeschnitten und arrangiert werden. Der Unterschied zum Schablonieren ist, dass beim Siebdruck ohne Stege gedruckt werden kann. Stege halten beim Schablonieren die Innenteile des Motivs zusammen. Beim Siebdruck können freistehende Motive verwendet werden, sie kleben später dank der Farbe am Sieb fest. Die Schablonen müssen also nicht extra ans Sieb geklebt werden.
Material für Schablonen: einfaches Kopierpapier, Freezer Paper, Steinpapier, dünne Folie (Overheadfolie), Aktenhüllen, Wurstpapier, Käsepapier. Es gibt Papier bei Alles für Selbermacher, das ist stabil und sogar waschbar.
Ungünstig sind Papiere, die stark saugen und sich bei Feuchtigkeit verziehen. Backpapier ist ungeeignet.
Je reißfester das Material für Schablonen, desto länger hält die Schablone. Auch Schablonen aus Papier halten für mehrere Druckvorgänge (also für eine Serie Geschirrtücher).
Hier haben wir euch unterschiedliche Hernagehensweisen zusammengestellt:
oben: Bekleben der Rückseite des Siebes mit Klebeband, es drucken nur die freien Stellen und tolle Effekte sind möglich. Mit Klebeband lassen sich auch Einrahmungen gestalten oder Stellen überdecken, die nicht drucken sollen.
oben: Mit einem Cutter/Skalpell Motive aus Papier ausschneiden. Freezer Papier ist etwas haltbarer als normales Papier.
unten: Einzelne Elemente können einfach auf den Stoff gelegt werden und müssen nicht durch Stege miteinander verbunden werden. Das Papier klebt mit dem ersten Druckvorgang am Sieb fest, deshalb sind anders als beim Schablonendruck auch Motive mit Innenformen möglich.
unten: Klebefolien im Einsatz. Links eine Transferfolie mit geplottetem Motiv. Rechts Motiv mit dem Cutter aus Klebefolie geschnitten. Die Folien kleben schön an der Unterseite des Siebes und sorgen für scharfe Konturen beim Drucken.
unten: Selbst entworfenes Motiv auf einem Sieb herstellen lassen (hier Siebdruck-Schablonen von Jeromin). Die Schablonen sind haltbar und lassen sich mehrfach einsetzen.
unten: Zwei weitere Vorteile der Siebdruck-Schablone. Es sind auch freistehende und zartere Motive möglich. Dazu sind die Schablonen leicht und flexibel einsetzbar, sodass z.B. auch in ein Buch gedruckt werden kann.
unten: Es gibt spezielle Siedruckmaterialien, mit denen man direkt auf das Sieb malen kann. Mit einem »Screen-Filler« wird der Rest des Siebs bestrichen und das vorher aufgebrachte Motiv wird ausgewaschen. (z.B. von der Firma Speedball).Es sind feinere Motive möglich, als beim Scherenschnitt. Zudem bleibt der zeichnerische Duktus erhalten.
unten: Ein Stoffdesign mit feinen Zeichnungen von Katja nozdesign. Motive können auch mit Acrylfarbe direkt auf das Sieb gemalt werden. Nach dem Trocknen bleiben die bemalten Stellen beim Drucken frei. Ihr seht positive und negative Motive. Die Acrylfarbe lässt sich nach dem Drucken nicht restlos vom Sieb abwaschen. Das Sieb wäre also nur noch mit diesem Motiv zu drucken. Danke Katja für die Fotos.
Beschichtung und Belichtung ist die aufwändigste Methode, die aber auch ohne Speziallampen und Geräte zuhause funktionieren kann. Bei Alles für Selbermacher kann man sich sein eigenes Motiv auf einen festen Rahmen belichten lassen, diesen Service bieten auch andere Dienstleister an. Das Motiv ist dauerhaft auf dem Sieb und kann immer wieder neu gedruckt werden.
Druckvorgang
Die zu bedruckenden Stoffe können nach Bedarf mit Klebestreifen oder Nadeln fixiert werden.
Drucken mit Schablonen: Legt eure ausgeschnittenen Motive auf Stoff (oder als Probedruck auf Makulatur), legt das Sieb über die Schablonen, positioniert einen Streifen Siebdruckfarbe oberhalb des Motivs auf das Sieb, flutet das Motiv und rakelt danach kräftig (eher zügig, nicht zögerlich) über das Motiv. Nun könnt ihr das Sieb anheben und ihr habt gedruckt. Die Konturen werden präzise, wenn das Sieb nicht verwackelt während des Druckens.
Die Farbe auf dem Sieb immer in Bewegung halten, damit keine Farbe im Sieb antrocknet und das Sieb verstopft. Nach dem Drucken, das Sieb ins Wasser legen und auswaschen.
Trockenzeiten können durch Anföhnen der Farbe auf dem Stoff reduziert werden. Das Sieb lieber nicht föhnen, sondern mit einem Tuch abtrocknen. Frisch gedruckte Motive mit Papier überdecken und weitere Motive daneben platzieren.
Reinigung
Die Farbe nie auf dem Sieb antrocknen lassen. Wasserbasiere Farben lassen sich gut auswaschen. Am besten funktioniert das mit der Duschbrause. Damit nicht das ganze Badezimmer bunt wird, am Besten zunächst in einer Kunststoffwanne mit Wasser und Schwamm abwaschen und später gründlich abspritzen.
Trotzdem achtet bitte darauf, nicht zu viel Farbe in den Abfluss zu schütten, sie enthält Microplastik und verunreinigt das Abwasser. Also am Besten überflüssige Farbe vom Rahmen und Sieb nehmen oder auf Stoffresten oder Papier ausdrucken, bevor der Rahmen ausgewaschen wird.
Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen, die mit uns gemeinsam die Adventspost besprochen haben. Bevor es losgeht mit der Zusammenfassung, möchten wir noch mal darauf aufmerksam machen: Hier nun die wichtigsten Dinge, über die wir im Zoom-Meeting gesprochen haben und unten noch ein paar Standards für unsere neuen Mitglieder:
Papier/Pappe für die Postkarten
Das Format ist bewusst so gewählt, auch wenn es sich nicht so gut aus dem DIN A4 Format schneiden lässt. Wir möchten mit unterschiedlichen Formaten arbeiten. Kauft euch ein großformatiges Papier/Pappe in einer großen Menge, dann seit ihr im Format flexibel. Sammelt gern auch Pizzaverpackungen, das ist kostenfrei.
TIPP: 70 x 100cm ergibt genau 24 Karten
Farben
Experimentiere gern mit allen möglichen Farben. Acryl, Akua Ink, Tusche, Tinte, Linoldruckfarbe, Gouache, Tempera, Wasserfarbe, Wachsstifte, … womit du dich wohlfühlst. Manche Farben trocknen schneller als andere. Jede Farbe hat andere Eigenschaften. Fixiert eventuell eure Karten, wenn ihr mit wasserlöslichen Farben gearbeitet habt, mit Haarspray oder Acrylspray.
Die Preispolitik bei der Postkarte ist leider nach wie vor uneindeutig. Daher macht bitte im Vorfeld Probekarten, wiegt sie und fragt eventuell eure Postbeamten vor Ort.
Es wurde ausgerechnet, die Karte darf 13,5 g wiegen, um im Postkartenporto (derzeit 70 Cent) frankiert gut anzukommen. Allerdings habe ich schon Karten mit bis zu 20 g für Postkartenporto am Schalter abgegeben, ohne Einwände und Aufpreis. Ab 20 g gilt auf jeden Fall nicht mehr das normale Briefporto (derzeit 85 Cent), sondern das ist schon next Level für Briefe bis 50 g (derzeit 1 Euro).
Verteilung auf der Karte
Vorne das Motiv und hinten Adresse mit Briefmarke, Unterschrift lesbar und eventuell Beitext. Schreibt gern die Gruppe und den Tag hinten mit drauf, dann lässt sich alles besser sortieren für die Empfänger. Denkt an wasserfeste Stifte und fixiert eventuell eure Karten, wenn ihr mit wasserlöslichen Farben gearbeitet habt, mit Haarspray oder Acrylspray.
Verschicken
Ca 2 Tage vorher. Wochenenden beachten. Bitte nicht 2 Wochen vorher verschicken. Karten ins Ausland brauchen länger. Ihr könnt diese trotzdem gemeinsam mit den anderen verschicken.
Auf deiner Liste stehen 23 fremde Adressen und deine eigene = 24 Adressen. Du musst nicht täglich eine Karte verschicken. Auf deiner Liste findest du vor deinem Namen eine Zahl. Das ist der Tag, an dem alle 23 Karten bei den anderen im Kasten sein sollten. Schicke also ein bis zwei Tage eher alle Karten auf einmal ab.
Social Media
Bitte fertige Arbeiten erst dann posten, wenn die Karten bereits bei euren Teilnehmern angekommen sind. Damit es eine Überraschung bleibt. Postet vorher gern Experimente, Zwischenschritte, Ideen. Das fördert den Austausch unter den Teilnehmern und macht Spaß.
Umgangsformen
Hin und wieder kommt das Thema auf, ob sich jede Person zu bedanken hat, wenn sie Post erhalten hat. Es ist verständlich, dass es einigen sehr wichtig ist, zu erfahren, ob ihre Post angekommen ist. Der einfachste Weg, um dies zu erfahren, ist wohlwollend nachzufragen. Es ist schwierig, eine pauschale Bedankung zu verordnen. Wir möchten keine Bewertung im Verhalten unserer Postkünstler.innen vornehmen. Sich nicht oder spät zu bedanken, kann Gründe haben und einige halten ein sich Bedanken für mehr oder weniger wichtig. Habt Verständnis füreinander!
Viel Spaß bei der Adventspost wünschen euch Michaela und Tabea
Sehr schön, dass wir so ein konstruktives Treffen hatten, trotz Hitze. Es war toll euch zu sehen und zu hören! Hier fassen wir unsere gewonnenen Erkenntnisse rund um die Sommerpost zusammen. Hier nun die wichtigsten Dinge, über die wir im Zoom-Meeting gesprochen haben:
Technik:
Es steht euch frei, ob ihr das gesamte Bündel in einer Technik gestaltet oder ob ihr diverse Pflanzendruck Techniken ausprobiert.
Ecoprint
Die EINE Anleitung für Ecoprint gibt es nicht. Wenn ihr die Zutaten in einem Laden kauft, sollte eine Anleitung dabei sein. Wenn nicht, fragt bitte direkt dort nach, wo ihr die Chemie gekauft habt. Recherchiert auch gern im Internet, dort gibt es viele Erfahrungsberichte und Anleitungen. YouTube und Kreativ-Blogs sind eine gute Quelle.
Fritz Jeromin und Brunhilde Scheidmeyer sind die deutschen Ecoprint-Spezialisten. Im Jeromin Shop findet ihr auch alle Zutaten und viele Anleitungen und Tipps im Jeromin Blog.
India Flint ist eine internationale Ecoprint Meisterin, ihr findet sie im Netz.
Ecoprint mit Beize bitte nicht in der Küche, sondern im Garten anwenden. Die Ergebnisse sind von vielen Faktoren abhängig. So hat die Pflückzeit der Blätter und Blüten (Tageszeit, Hitze, etc.) einen großen Einfluss auf die spätere Farbigkeit der Druckergebnisse. Alaun erhaltet ihr in der Apotheke.
Sonnendruck (Wärmedruck)
Funktioniert am besten, wenn es richtig warm ist. Pflanzen müssen nicht tagelang gepresst werden, dürfen aber gern über Nacht geplättet werden. Wenn die Pflanzen plan auf dem Material aufliegen, entstehen schärfere Konturen. Wer unscharfe Konturen schöner findet, experimentiert mit frischen und welligen Pflanzen.
Sonnendruck funktioniert am besten mit Seidenmalfarbe und Tusche, bzw. allen flüssigen hochpigmentierten Farben. Stofffarbe funktioniert nur, wenn ihr diese reichlich mit Wasser verdünnt. Drucke mit Stoff-und Seidenmalfarbe Ergebnisse sind waschecht. Das Papier oder der Stoff sollten gut nass gemacht werden, damit die Farben schön fließen können und auf eine glatte Unterlage gelegt werden.
Beim Sonnendruck bitte keine Glasscheibe oder Papiere auf Stoff/Papier, Farbe und Pflanzen legen, sonst funktioniert das Prinzip nicht.
Die Pflanzen bleiben beim Sonnendruck so lange auf dem Material liegen, bis das Papier oder der Stoff ganz getrocknet ist.
Cyanotypie
Bei der Cyanotypie hingegen kann es sinnvoll sein, über Stoff/Papier und Pflanzen eine Glasscheibe zu legen, damit beim Druckprozess nichts vom Winde verweht wird. Allerdings können auch bewegte Objekte schöne Effekte erzielen. Und auch Objekte, die nicht plan auf der Beschichtung liegen, können tolle Ergebnisse drucken. Experimentiert!
Für die Cyanotypie eignet sich Papier und auch Stoff. Das Material darf sich nicht in Feuchtigkeit auflösen, denn es wird mit einer lichtempfindlichen Lösung bestrichen oder in ihr getränkt. Gießt ihr die Lösung in einer kleinen Schale, lassen sich Stoff/Papier beidseitig beschichten. So könnt ihr von beiden Seiten drucken. Anleitungen erhaltet ihr beim Kauf der Lösung (Ich habe damals bei Jeromin gekauft und war zufrieden) und viele Erfahrungsberichte und Inspirationen findet ihr im Netz.
Gelliprint
Funktioniert auch auf Stoff. Jedoch, je grober das Material, desto weniger Details werden gedruckt.
Gelliprint: Linoldruckfarben machen schöne, detailreiche Drucke möglich. Akuafarbe eignet sich gut, um transparente Schichten zu drucken.
Airbrush (Tusche in Pumpspray)
Ist eine schöne und einfache Technik. Mit dieser kann sehr gut in Schichten gearbeitet werden. Ähnlich, aber etwas grober, funktioniert die Verwendung einer Zahnbürste und ein Sieb zum Verteilen der Farbtröpfchen.
Direktdruck (Pflanze mit Farbe bepinseln)
Klappt sehr gut mit einem Nudelholz.
Material
Euer Arbeiten müssen nicht auf einheitlichem Material gestaltet werden, ihr könnt Stoff, Papier, Snappap munter mischen.
Farbe
Alle Farben, die eure Pflanzen von sich geben, sind erlaubt. Wer gern direkt mit Pflanzen drucken möchte oder Geliprint (oder was auch immer) anwendet, verwendet bitte Sepia und Indigo. Alle Nuancen, die durch Verdünnen mit Wasser oder Mischen mit Weiß entstehen, sind in Ordnung. Auch Mischungen aus Sepia und Indigo und Wasser und Weiß untereinander sind erwünscht.
Ob ihr euch Sepia und Indigo fertig kauft oder selber mischt, ist euch überlassen. Sepia und Indigo sind von uns bewusst gewählte Farbtöne, da sie sehr stark pigmentiert und dunkel sind, das ermöglicht euch ein kontrastreiches Arbeiten.
Bei dieser Aktion ist es nicht wichtig, dass die Ergebnisse wasserfest sind. Wir möchten, dass ihr viel experimentiert und diverse Farbsysteme ausprobiert, um tolle Effekte zu erzielen.
Format
Ja, das Format ist bewusst so ungenau definiert. Wenn ihr Bücher aus den Papieren binden möchtet: Bücher können interessant und künstlerisch wirken, wenn die Papierlagen nicht alle gleich groß sind. Ihr könnt später aus den unterschiedlichen Formaten ein Wandgehänge nähen (Anleitung im Buch »Schöne Post«), Buchumschläge binden, Collagen erstellen, Grußkarten gestalten, Leporellos nähen/kleben, Kisten bekleben … ihr habt einen wunderschönen Vorrat an Pflanzen-Muster-Papieren/Stoffen
Bündel
Ihr könnt eure kleinen Papier/Stoffpäckchen mit Fäden oder auch Banderolen bündeln. Was auch immer euch einfällt, um »zu bündeln«.
Social Media und E-Mail und Etikette
Es kam der Wunsch auf, dass der Austausch in den Gruppen intensiver sein darf. Besprecht dies in euren Gruppen, wenn ihr das gut findet.
Zeigt gern eure Experimente, Fragen, Zwischenergebnisse, Spaziergänge, Materialien, Erfahrungen, Begeisterungen und co auf Instagram oder in euren Blogs! Wir freuen uns über Austausch.
Bei dieser Aktion, da sie so vielfältig ist, ist es o.k. mal mehr als üblich zu zeigen. Hier ist der Weg das Ziel. Ihr solltet natürlich nicht alle Details eurer Bündel schon vor dem Abschicken posten, aber ihr könnt gern vorab Druckergebnisse zeigen.
Hin und wieder kommt das Thema auf, ob sich jede Person zu bedanken hat, wenn sie Post erhalten hat. Es ist verständlich, dass es einigen sehr wichtig ist, zu erfahren, ob ihre Post angekommen ist. Der einfachste Weg, um dies zu erfahren, ist wohlwollend nachzufragen. Es ist schwierig für uns von »oben herab« eine pauschale Bedankung zu verordnen. Wir möchten keine Bewertung im Verhalten unserer Postkünstleri.innen vornehmen. Sich nicht oder spät zu bedanken, kann Gründe haben und einige halten ein sich bedanke für mehr oder weniger wichtig.
Wir haben im Zoom-Meeting gefragt, welche Themen ihr euch für die kommenden Postkunstaktionen wünscht. Hier euer Wunschkonzert:
Irgendwas zum Thema Musik / Noten etc.
Gerne noch mal Faltbücher
Ja genau, die Musterrolle hab ich verpasst, die wär super!
Milchtütendruck – Rapportdruck
Siebdruck
Siebdruck
Siebdruck war in der Tat der Knaller! Ich schlafe gerade unter dem Fischquilt
mal warme Herbstfarben
Fischquilt ist mein ganz groooooßer Traum!
Musterrolle, Linolschnitt
Thema Vögel fände ich schön
Buchbindethema
Styrenedruck
Petrol als Farbschema
Steine uns Maserungen
Thema Wasser
Wachsbatik mal mit einbeziehen… geht auf Stoff und Papier, inzwischen gibt es auch Kaltwachs …
Geschichte, die gemeinsam illustriert wird
Thema Engel für Weihnachten
Oder Meerestiere. Müssen ja nicht nur Fische sein 😉
Bäume
Vielen Dank! Merken wir uns! Wer nachträglich noch Ideen hat, nur her damit!
Vielen Dank an alle Teilnehmerinnen, die mit uns gemeinsam die Frühlingspost besprochen haben. Hier nun die wichtigsten Dinge für unsere Gedankengärten, über die wir im Zoom-Meeting gesprochen haben:
Papier
Gut geeignet sind Grammaturen zwischen 120 und 200 g/qm
Dummy bauen hilft zu verstehen, was gut funktioniert und was nicht.
Meine Dummys habe ich nicht gebügelt. Wenn sich das Papier rollt, kann es helfen, die Rückseite auch zu grundieren. (Tabea)
Universal Papier, Mixed Media Papier, Aquarellpapier, Tonpapier, u. v. m.
Kleben
Alles was gut klebt: Buchbinderleim, Kleister, Acrylmedium, Klebestift
Farbe
Für die Grundierung könnt ihr alles nehmen, was ihr gern verwenden möchtet: Acryl, Aquarell, Tusche, etc.
Tipp: Aero Color professional von Schmincke
Auch sehr gut zum Schreiben mit dem Pinsel oder der Feder: Rohrer und Klinger
Leporellobuch
Wir haben uns auf das offene Format von DIN A3 (geschlossen DIN A7) geeinigt.
Wir arbeiten im Hochformat
Das Büchlein hat 16 Seiten + Umschlag
Es muss nicht jede Seite filigran ausgearbeitet werden. Ihr dürft den Hintergrund wirken lassen und auch mal eine Seite frei lassen oder mit Stempeln bedrucken, mit Tusche beklecksen oder Text/Bild über mehrere Seiten laufen lassen.
Die Rückseite des Leporellos muss nicht ausgestaltet werden, darf aber gern farbig grundiert werden.
Die Ecken, die sich beim Zusammenfalten ergeben, dürfen zusammengeklebt werden. Wer mag, kann sie auch offen lassen, damit das ursprüngliche ganze Blatt auffaltbar bleibt.
Titel und Rückseite dürfen gern mit Deckeln stabilisiert werden. Die Umschlaggestaltung (mit Buchdeckel, Bändchen, Banderole, Schuber, Klappumschlag, etc.) darf jeder für sich herausfinden. Jedoch: der Rücken muss frei bleiben, sodass der Leporello noch auffaltbar ist.
Es sollen 7 Unikate entstehen, die sich unterscheiden dürfen.
7 Leporellos mit je 16 Seiten sind machbar. Kalkuliert eure Idee, Technik, Vorstellungen so, dass ihr euch zeitlich nicht verzettelt. Es geht hier nicht um Perfektion, sondern um ein Mixed Media Projekt. Mark Making, Handschrift, Verspieltheit sind willkommen.
Bildfindung
Einzelne Bilder/Zeitungsausschnitte und Schnipsel dürfen kopiert werden.
Fotomaterial ist willkommen.
Textschnipsel lassen sich manchmal nur einmal finden. Das ist ok. Der Text muss nicht auf allen Leporellos identisch sein. Es können heitere Unikate entstehen.
Ihr könnt auch hier Mixed Media einsetzen: Stempeln, Schablonieren, Zeichnen, Collagieren
Das Thema »Garten« muss nicht zwingend mit Blumen illustriert werden. Es kann sich auch um einen Fantasiegarten, Buchstaben/Wörter-Garten handelt. Garten als Metapher oder Wortspiel. Ein kleines Biotop, wo eure Gedanken gedeihen oder etwas gedeihen lassen. Was auch immer ihr im Kopf habt. Etwas was wächst und sprießt, etwas Lebendiges, üppig, etwas zum drin wandeln. Es kann fantasievoll, unlogisch, humorvoll sein. Und Gedanken dürfen auch mal auf dem Kopf stehen.
Handschrift
Der wohlwollende Blick auf die eigene Handschrift
Schreibt achtsam und bewusst
Kein Handlettering/Kalligrafie nötig
Wertiges Werkzeug verwenden, z. B. Feder und Tusche oder Pinsel
Werkzeugtipps: Citofeder oder Stenofeder, Glasfeder, Brause Cito, G-Pen Feder
Shop zum Feder kaufen mit guter Beratung: Kallipos.de
Bei Boesner an der Kasse gibt es einzelne Federn zu kaufen.
Porto
Damit der Brief nicht zu dick wird, kann das Heft aufgeklappt verschickt werden.
Papier so wählen, dass es mit Farbe und Collage und Umschlag noch gut verschickbar (Gewicht und Dicke beachten) ist.
Für dieses Projekt braucht ihr euch keine neuen Geräte oder Materialien kaufen, somit wäre ein Porto von bis zu 1,65 EUR vertretbar.
Post aus oder in die Schweiz im Auge behalten, eventuell am Post-Schalter nachfragen, wenn Unsicherheiten bestehen.