Herzlich willkommen zur Adventspost! Wir freuen uns, dich zu unserer beliebtesten Postkunst-Aktion einzuladen: Dem kreativen Adventskalender aus dem Briefkasten. Dieses Jahr gibt´s eine noch nie da gewesene Technik. Mach gern mit!
Winterwald in Mixed Media
Der »Baum«, als facettenreiches Motiv, befindet sich schon lange auf unserer Ideen-Liste. Und in diesem Winter steht er endlich im Fokus bzw. im Visier! Auch wenn, jetzt im Oktober, die meisten Blätter noch an den Ästen hängen, möchten wir unseren Blick auf den winterlichen und kahlen Baum richten. Auf die Ästhetik des Geästs: gebogen, geschwungen, gerade, krumm, frei wippend oder eng verwoben. Dynamisch aufstrebend oder geschmeidig herabfallend, frei stehend oder gruppiert. Wir erforschen die Muster und Formen von Rinde. Und erfreuen uns an den kahlen Baumkronen, die uns die Weite des Winters eröffnen. Es gibt sie, die Bäume, die ihr Grün nicht verlieren. Gern kannst du auch Nadelbäume portraitieren. Bitte beachte, dass der geschmückte Weihnachtsbaum nicht unser Thema ist.
Technik • Fotografie und Mixed Media
Unser Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der Fotografie. Dies ist eine Technik, auf die wir uns schon lange freuen. Schnapp dir eine Kamera und leg dich auf die Fotopirsch. Fotografiere Geäst, Baum und Wald in Schwarz-Weiß. Fotopapier, Tinten- oder Laserdruck dienen uns als Grundlage, die wir dann im Mixed Media Verfahren bearbeiten können. Analog und digital: Krakeln, ritzen, schneiden, bemalen, einfärben, beschreiben, bedrucken, collagieren. Verwende deine Lieblingstechnik in Kombination mit einem winterlichen Baumfoto.
Farbspektrum • Schwarz-Weiß und winterliches Grün
Den Charme von Schwarz-Weiß Fotos erweitern wir um eine sanfte, winterliche Grünpalette. Auch im Winter finden wir Grün in der Natur: Tannengrün, Waldgrün, Moosgrün, Efeugrün im Sinne des Winters. Beachte bitte, dass wir diese Grüntöne als Akzentfarben verstehen, die nicht zwingend in Kombination mit Blattwerk gewählt werden müssen: neblig, kalt, klar, tief, dunkel, blass, starr, welk, matt. Wir blenden bewusst die spirkeligen, lebendigen, dynamischen und grellen Töne des Frühlings aus. Für diejenigen, die den weihnachtlichen Aspekt in Gold berücksichtigen möchten, ist das optional okay. Wir befinden uns schließlich in der Adventszeit.
Material und Format
Unsere Postkarten haben das Format 10,5 x 21 cm und werden im Hochformat gestaltet. Klebe deine Materialien (Fotopapier, Drucke, Collagenpapier, Papiere aller Art) auf stabilen Karton. Die Post soll sicher ankommen und wohlig in den Händen liegt. Fotokarton ohne weitere Stabilisierung ist zu wabbelig, 1 mm Karton ist eine gute Wahl, 2 mm Karton verursacht mehr Porto. Kalkuliere im Vorfeld.
Das Prinzip
Wir gestalten Postkarten in einer Auflage von 24 Stück. 23 davon schicken wir an die Teilnehmerinnen der Gruppe. Am Ende hat jede Teilnehmerin einen großen Winterwald, aus vielen Baum-Postkarten. Häng dir einen Mischwald auf, gestalte dir Leporellos oder binde dir einen Waldwälzer.
Projektdaten
Format: 10,5 x 21 cm hoch (DIN lang) Material: Fotopapier, Papiere aller Art Technik: Schwarz-Weiß Fotografie analog/digital, Mixed Media Thema: Baum Farbe: Schwarz-Weiß und winterliches Grün Umfang: Porto 23 x 0,70 Euro (kann sich durch Auslandspost und Gewicht erhöhen)
Wir freuen uns über all die Wasserbuch-Seiten, die wir im Laufe des Sommers erhalten haben. Wunderschöne Briefe im Wasserfarb-Spektrum lagen in den Briefkästen. Wir haben uns treiben lassen, sind dem Fluss des Wassers gefolgt und haben die Pinsel geschwungen. »Welche Farbe hat Wasser«? Diese Frage konnte verlaufen, getupft, gesprenkelt, nass in nass geklärt werden.
Tabea: Und heute möchten wir unserem Projekt noch mal die volle Aufmerksamkeit widmen. Was wir in diesem Sommer am Ende in den Händen halten, war von Anfang an klar: Ein Wasserbuch. Über das ich mich sehr freue. Einmal durchblättern und die entspannten Seiten genießen. Jede für sich zeigt deutlich die Auseinandersetzung mit unserem Thema »Wasser«.
Michaela: Oh ja, das war ein feiner Sommer im Fluss. Jetzt tröpfelt es nach heißen Spätsommertagen auch wieder vor sich hin und die herbstliche Abkühlung kommt. Den ganzen Sommer über haben uns die frischen Wasserfarben Erfrischung geschenkt. Das eigene Tun, das Fließenlassen genauso wie das Öffnen der schönen Umschläge. Ich hatte den Eindruck, dass es den meisten Teilnehmerinnen ähnlich ging wie uns, dass die kreative Energie einfach fließen konnte. Ich selbst war Ende August dran und hatte in diesem Blogpost meine Post vorgestellt. Deine Sommerpost, liebe Tabea, ist noch frischer. Sie war die letzte, die bei mir ankam.
Tabea: Meine eigene Sommerpost habe ich bereits gestern in meinem Blog vorgestellt. Schau gern vorbei. Ich bin ganz Panta rhei zu meiner Postkunst gekommen. Ich habe einfach losgelegt und schließlich ist mein Herzthema aus meiner Mini-Galerie auf die Seiten geflossen. Aus den vielen Sonderpösten und aus den Beiträgen meiner Gruppe, habe ich mittlerweile koptisch ein kleines Büchlein gebunden. Die Buchdeckel bestehen aus zwei Briefumschlägen, die ich mit Pappe gefüttert habe. Die Heftlagen habe ich farblich sortiert, das musste einfach sein und war sehr beruhigend. Ich mag den kleinen Wälzer sehr, er ist ein Handschmeichler.
Michaela: Oh, du bist schon fertig, da hast du mich überholt! Deine Sortierung mag ich sehr. Ich muss mich noch aufraffen und überlegen, in welcher Technik ich mein Wasserbuch binde, bisher ist es eine Loseblattsammlung:
Tabea: Aber was reden wir hier so viel? Michaela und ich haben uns zusammengesetzt und gemeinsam eine Zoom Finissage gefeiert. in diesem Video findet ihr eine Verlosung, Inspirationen zur Bindung und ein paar Werkzeug und Material Infos. Alles sehr authentisch mit schwingenden Schwanenhals-Stativ! Schau gern rein:
Wie im Video versprochen, hier der Link zu meinem Garn, mit dem ich gut klarkomme. Dies ist keine Werbung, sondern eine Empfehlung, wir haben keine geschäftliche Verbindung mit den Anbietern. Ihr könnt die Firmen, wenn ihr nicht bei »A« einkaufen möchtet, auch im Netz recherchieren, manchmal haben die eigene Shops. Achtet auch auf ähnliche Treffer unterhalb des Produktes: Link zum Garn bei Amazon
Michaela: Zum Abschluss möchten wir euch gerne noch zwei fertige Bücher von Postkünstlerinnen zeigen. Christine ist ganz von deiner Technik inspiriert und hat es den Kampf mit den vielen Nadeln erfolgreich gewonnen:
Bärbel hat ein Buch mit Leinenrücken gebunden, das eher meiner liebsten Technik entspricht, schaut mal wie schön:
Wir wünschen euch einen wunderschönen Spätsommer. Michaela und Tabea
Hier findet ihr unser Schwarmwissen aus dem Zoom-Meeting zur Sommerpost 2023. Danke für eure rege Teilnahme, wir konnten viele Fragen beantworten und unser Thema rundum beleuchten. Danke auch an Danke an Susanne Heiß für die Moderation und an Kristina Schaper für ein tolles Angebot für unsere Mitglieder (siehe Details unten).
Vorab
Thema, Motiv und Technik sind von uns bewusst niedrigschwellig und frei gehalten. Fühl dich wohl und geh gern locker und mit einfacher Ausstattung ans Werk. Finde deinen eigenen Sommerflow.
Werkeltag in der Atelierhaus-Community: Am Sonntag, 25. Juni 2023 von 11 Uhr bis 15 Uhr eröffnet Kristina ein Zoom-Meeting in ihrem Atelierhaus. Den Zugang veröffentlichen wir über Steady exklusiv für unsere Mitglieder. Wer Lust hat, gesellt sich hinzu, tauscht sich aus, ist kreativ, gestaltet erste aquarellige Versuche und befindet sich in bester Gemeinschaft.
Selbstlernkurs Wasserfarben: Passend zu unserem Thema reduziert Kristina ihren Online Selbstlernkurs »Wasserfarben: Formen Farben Muster« für die Sommerpost auf 20,00 Euro. Wer Interesse hat: Hier gehts zur Kursinfo!
Shoppen
Gutschein Aquarellpapier: Exklusiv für dich und alle, die mitmachen, gibt es von PapierDirekt ein ganz besonderes Angebot für die Bestellung von Aquarellpapier: Mit dem Code – der dir mit der Anmeldebstätigung zugemailt wurde – erhältst du auf deine Bestellungen von Aquarellblöcken und Luma Aquarellpapiere (Blattware) 25% Rabatt.
Du kannst den Gutschein im Laufe der Sommerpost mehrmals verwenden.
Aquarellfarben
Unsere Technik begrüßt alle Farben, die wässrig sind und gut verlaufen. Somit könnt ihr neben euren Aquarellfarben auch den Wasserfarbkasten eurer Kinder verwenden. Ebenso sind Tuschen und Tinten willkommen. Zudem natürlich alles, was ihr für euch persönlich entdeckt und was ihr zum Fließen bewegen könnt.
Klassische Aquarelltechniken und Hilfsmittel könnt ihr gerne anwenden: Masking Fluid und Tape, Salz, Reis und Alkohol.
Was nicht in unser Sommerpost-Spektrum passt sind: Collagen, Sonnendruck und Mixed-Media-Techniken im Allgemeinen.
Für den Umschlag könnt ihr gern auch andere Farben verwenden, wenn ihr ungern mit wasserlöslichen Farben für die Adressierung arbeiten möchtet. Tuschen sind wasserfest. Auch könnt ihr andere Schreibwerkzeuge verwenden als den Pinsel, wer mit diesem nicht so filigran schreiben möchte. Bei der Adressierung gehen wir auf Nummer sicher, die Post soll ja schließlich ankommen.
Bögen Verteilung, Ausrichtung
Die Ausrichtung unserer Bögen im geschlossenen Zustand ist das A6 Format hoch (also kurze Seite unten). Verteilt eure Motive und Handschriften nach Belieben. Ihr könnt also gern im Kreis schreiben oder auch die langen Seiten der Bögen verwenden. Das komplette Beschreiben der Bögen ist auch okay, beim Zusammenlegen der Lagen können sich später schöne Zusammenhänge bilden.
Es bietet sich an, am Ende ein Buch aus all den Seiten zu binden. Wir werden über geeignete Buchbindetechniken kommunizieren. Zum Beispiel bietet sich sehr gut die Koptische Bindung an. Ob ihr die Lagen der Teilnehmer gebündelt zeigt oder munter mischt, ist euch überlassen.
Motiv und Schrift
Ob ihr auf jeder Seite ein neues Motiv platziert oder ob ihr ein ähnliches Motiv-Thema auf alle Seiten verteilt, ist euch überlassen. Ihr könnt die Seiten auch unterschiedlich gestalten, mit großen Farbflächen arbeiten und mit Handschrift.
Motive entwickeln sich aus dem Farbspiel heraus. Die Gesamterscheinung ist eher abstrakt, es geht weniger um einen Zusammenhang in Form einer Landschaftskomposition. Das Mustern, Verlaufen und Treiben lassen stehen im Fokus. Gern könnt ihr Motive wie Steine und Wasser entwickeln.
Wenn ihr nass in nass arbeitet, werden eure Motive frei, verspielt, zufällig und verlaufen. Arbeitet ihr auf trockenem Papier, z. B. auch gern über euren bereits getrockneten Flow, dann entstehen konkretere und scharfe Zeichnungen und Muster.
Verwendet eure Handschrift mit dem Pinsel. Setzt euren Gruß auf eure Bögen und verzichtet auf ein beiliegendes Anschreiben. Ob ihr dichtet, eure Erfahrungen mitteilt, grüßt … ist euch überlassen.
Werkzeug Pinsel
Der Pinsel ist (außer bei der Adressierung) unser einziges Mal- und Schreibwerkzeug. Unsere Arbeiten werden am Ende gut zusammen passen. Ihr müsst keine hochwertigen und teuren Werkzeuge kaufen. Nehmt einfache Pinsel, die es auch in sehr schmal gibt. Ebenso sind Wassertankpinsel, chinesische Pinsel, Nageldesign-Pinsel, Zahnarzt-Pinsel … in Ordnung.
Kurze, dünne und feste Pinsel eignen sich gut zum Schreiben für kleine Schrift.
Grammatur und Porto
Nehmt wertiges Papier, das sich noch gut falten lässt, sodass am Ende ein Buch aus den Lagen gebunden werden kann.
Am günstigsten ist es, die Bögen gefaltet zu verschicken, dann passen sie gut ins klassische Briefformat der Post. Probiert dies individuell für euch aus, sollte eure Arbeit schwerer als 20 oder 50 Gramm sein, könnt ihr natürlich auch gern in größeren Umschlägen verschicken.
Achtet darauf, dass sich das Gewicht des Briefes mit steigender Grammatur verändert. Eventuell braucht ihr dann mehr als 1,– Euro Porto.
Social Media
Zeigt eure Versuche, Ideen, Freuden und Arbeiten gern auf Instagram. So könnt ihr euch inspirieren und austauschen. Teasert eure Werke gern an, zeigt jedoch nicht die kompletten Bögen, bevor diese bei den Teilnehmern angekommen sind.
Verwendet auf Instagram #Sommerpost #Sommerpost2023 und #Wasserbuch, dann finden euch die andren Teilnehmerinnen.
Heute möchten wir ein Thema besprechen, das uns schon längere Zeit beschäftigt. In den letzten Jahren ist es immer schwieriger geworden, Briefe von Deutschland ins Ausland zu schicken und umgekehrt. Besonders für Post in die Schweiz – als nicht EU-Land – gibt es strenge Auflagen. Jetzt mussten wir nun leider erfahren, dass es weltweit Änderungen für internationale Post gab. Das hat unangenehme Einflüsse auf unsere Postkunst.
Dabei ist das Gesetz gar nicht so neu, bereits seit 2019 ist es nicht mehr möglich, Briefe ins Ausland zu verschicken, die etwas anderes als Dokumente beinhalten. Was heißt das konkret für unsere Postkunst? Alles was nicht unter der Definition »Dokument« fällt, darf nicht mehr in einem Brief für Briefporto verschickt werden. Es muss als Päckchen verschickt werden. Hier findet ihr die Definition der Post.
Solange wir Postkunst aus Papier machen, die Postkarten der Adventspost oder gedrucktes auf Papier, das in einem flachen Umschlag verschickt werden kann, ist es alles kein Problem. Bei der aktuellen Frühlingspost drucken wir ja auf Geschirrtücher, die man bei bestem Willen nicht als »Dokumente« oder Schriftstücke bezeichnen kann. Wir müssen zugeben, dass wir das bei der Planung der aktuellen Aktion nicht mehr auf dem Schirm hatten. Erst als wir die Listen geschrieben haben, fiel es uns wieder ein. Aus diesem Grund haben wir eine Schweizer Gruppe mit 7 Postkünstlerinnen gebildet. Übrig blieben eine Schweizer Teilnehmerin, einige aus Österreich und eine aus Schweden, die wir auf die Gruppen verteilt haben.
Wenn ihr – die deutschen Teilnehmerinnen – die Post ganz korrekt machen wollt, müsstet ihr die Geschirrtücher ins Ausland als Päckchen verschicken. Das kostet nach Österreich und Schweden 5,99 Euro und in die Schweiz 8,99 Euro, wobei für den Versand in die Schweiz zusätzlich eine Zollerklärung nötig ist.
Gibt es eine andere Möglichkeit? Wir wollen jetzt nicht zum Schummeln aufrufen, aber wenn ihr das Tuch möglichst flach faltet und in eine stabile Versandtasche aus Wellpacke im Format C4 steckt … von außen möglichst neutral beschriftet, so dass es nicht wie ein Geschenk aussieht, sondern wie ein langweilige Sendung … könnte es ja auch einen Katalog oder mehrere Schriftstücke enthalten…als Großbrief verschickt, kostet es dann 3,70 Euro …am besten selber frankieren und direkt ab in den Kasten, so dass niemand fragen kann… das nur so als Idee… entscheidet bitte selbst!
Auf jeden Fall schreibt deutlich euren Absender drauf, damit die Sendung bei Problemen den Weg zurück findet.
Wie die Regeln anders herum für den Versand nach Deutschland sind, können wir nicht sagen. Da bitten wir unsere Teilnehmerinnen sich selbst schlau zu machen. Wahrscheinlich ist die Aktion für euch insgesamt ganz schön teuer, wenn ihr so viel internationale Post verschickt. Toll, dass ihr trotzdem mitmacht. Vielleicht ist das einfachste, mal eben an die deutsche Grenze zu fahren, oder die Post einem lieben Menschen mitzugeben?
Wir finden es so schade, dass es Privatmenschen so schwer gemacht wird. Es geht hier ja nicht um den Schmuggel von Waren, sondern um Freude, die durch die Welt geschickt wird. Und Post aus dem Ausland, mit anderen Briefmarken und einem weiteren Weg, ist doch eigentlich etwas ganz besonders Schönes.
Ach so, für den Versand innerhalb Deutschlands dürft ihr euch austoben. Versendet das Geschirrtuch als Großbrief für 1,60 Euro und gestaltet den Umschlag gerne sehr schön und persönlich! Das ist zum Glück noch erlaubt und kommt hoffentlich auch an, wenn die Post nicht gerade streikt.
Kommende Aktionen werden wir so planen, dass wir möglichst wenig in den Konfikt mit den Postregeln kommen und die Projekte als Dokumente durchgehen.
Gerade erst hatte ich die Erfahrung mit zwei Päckchen aus der Schweiz. Mein neues Buch und ein Stapel Postkarten kamen vom Verlag und strandeten beim Zoll, obwohl sie ausreichend frankiert und die Zollerklärung richtig ausgefüllt war. Ich durfte dann extra zum Zollamt nach Köln fahren, nachdem ich diverse Dokumente per Mail verschickt hatte…. so unnötig!
Schön, dass so viele von euch am Zoom-Meeting teilgenommen haben. Wir haben viele Fragen beantwortet und Schwarmwissen zum Thema Siebdruck gesammelt. Danke an Susanne Heiß für die Moderation und an Kristina Schaper für die Live-Vorführung, die viele Fragen direkt beantwortet hat.
Vorab
Die Technik »Siebdruck« steht im Vordergrund. »Mischtechnik« ist diesmal nicht unser Thema. Stoffe können gerne vorher gefärbt werden. Fertige Küchentücher dürfen farbig gemustert sein.
Bitte beachten: Stoffe vor dem Bedrucken waschen, um die Appretur zu beseitigen. Den Stoff bügeln, damit das Motiv später glatt druckt.
Legt den Arbeitsbereich vorher gerne mit 2 Lagen altem Stoff aus, der weiche Untergrund ist günstig zum Drucken und schützt eure Tische vor Farbe.
Es ist möglich, in mehreren Schichten zu drucken. Wenn allerdings zu viele großflächige Schichten übereinander gedruckt werden, verliert das Küchentuch an Saugfähigkeit.
Alle geeigneten Rahmen sind willkommen. Selbstgebaute, gekaufte oder belichtete. Wichtig ist, euer Motiv ist eine Eigenkreation und passt in die Küche.
Ein Siebdruck-Rahmen lässt sich aus Keilrahmen (oder alten Bilderrahmen), Polyestergewebe, Tacker und Klebeband selbst herstellen. Das Gewebe passend zuschneiden, um den Rahmen legen und an der langen Seite der Rahmenrückseite an das Holz tackern. Nun das Gewebe spannen und auf der gegenüberliegenden Seite befestigen. Es folgen die kurzen Seiten nach gleichem Prinzip. Mit Klebeband könnt ihr den Ausschnitt bestimmen, der später drucken soll.
Das Siebgewebe kann als Meterware gekauft werden. Als Sieb eignen sich auch andere feinmaschige Materialien, sie sollten sich nicht zu sehr dehnen. Experimentieren erwünscht.
Rakel
Mithilfe eines Rakels wird die Farbe über das Sieb verteilt (= Fluten) und durch das Sieb hindurchgepresst (= Drucken). Rakel können im Künstlerbedarf erworben werden. Die Größe richtet sich nach dem Motiv. Günstig sind auch Teigkarten, alte EC-Karten oder Plastik-Spachtel aus dem Baumarkt. Es lohnt sich auch ein Versuch mit Pappe.
Farbe
Petrol mischt ihr nach Belieben. Als Grundlage dient ein Blau, dass ihr entsprechend mit Zugaben von Grün, Gelb, Rot dunkler mischen könnt. Es gibt nicht das EINE Petrol. Findet euer Lieblingspetrol 🙂 Hier gerne Erfahrungswerte sammeln! (Tanja hat schon Versuche gemacht)
Zum Drucken eignet sich jede Farbe, die als »Siebdruckfarbe für Stoff« bezeichnet wird. Stoffmalfarbe ist dünnflüssiger als Siebdruckfarbe und kann unter das Sieb kriechen und auf dem Küchentuch Pfützen bilden. Ebenso besteht die Gefahr, dass es beim Drucken verschmiert oder der Farbauftrag zu unregelmäßig wird.
Grundsätzlich können viele Farben für den Siebdruck funktionieren. Da wir jedoch Küchentücher bedrucken und diese regelmäßig bei hohen Temperaturen gewaschen werden, entscheiden wir uns in diesem Projekt für waschechte Farbe.
Zugaben von Trocknungsverzögerer ist bei fertig gekaufter Siebdruckfarbe nicht nötig.
Siebdruckfarben lassen sich untereinander mischen.
Darauf achten, wasserbasierte Farbe zu kaufen. Diese lässt sich gut mit Wasser aus den Werkzeugen und von den Händen waschen.
Experimente mit Rasierschaum und Co könnten in der Waschmaschine später verblassen oder sich gar ganz verlieren.
Farben von unterschiedlichen Herstellern haben unterschiedliche Eigenschaften. Daher lest bitte die Gebrauchsanweisungen durch, ob z.B. die Farben später waschecht sind. Bitte fixiert eure Stoffe vor Abschicken entsprechend nach den Anweisungen des Herstellers.
Wie kommt das Motiv auf das Sieb?
Das Motiv muss eine eindeutige Schwarz-Weiß Vorlage mit klaren Konturen sein. Zwischentöne und Graustufen kann man nicht drucken.
Papierschablonen: Motive können aus Papier ausgeschnitten und arrangiert werden. Der Unterschied zum Schablonieren ist, dass beim Siebdruck ohne Stege gedruckt werden kann. Stege halten beim Schablonieren die Innenteile des Motivs zusammen. Beim Siebdruck können freistehende Motive verwendet werden, sie kleben später dank der Farbe am Sieb fest. Die Schablonen müssen also nicht extra ans Sieb geklebt werden.
Material für Schablonen: einfaches Kopierpapier, Freezer Paper, Steinpapier, dünne Folie (Overheadfolie), Aktenhüllen, Wurstpapier, Käsepapier. Es gibt Papier bei Alles für Selbermacher, das ist stabil und sogar waschbar.
Ungünstig sind Papiere, die stark saugen und sich bei Feuchtigkeit verziehen. Backpapier ist ungeeignet.
Je reißfester das Material für Schablonen, desto länger hält die Schablone. Auch Schablonen aus Papier halten für mehrere Druckvorgänge (also für eine Serie Geschirrtücher).
Hier haben wir euch unterschiedliche Hernagehensweisen zusammengestellt:
oben: Bekleben der Rückseite des Siebes mit Klebeband, es drucken nur die freien Stellen und tolle Effekte sind möglich. Mit Klebeband lassen sich auch Einrahmungen gestalten oder Stellen überdecken, die nicht drucken sollen.
oben: Mit einem Cutter/Skalpell Motive aus Papier ausschneiden. Freezer Papier ist etwas haltbarer als normales Papier.
unten: Einzelne Elemente können einfach auf den Stoff gelegt werden und müssen nicht durch Stege miteinander verbunden werden. Das Papier klebt mit dem ersten Druckvorgang am Sieb fest, deshalb sind anders als beim Schablonendruck auch Motive mit Innenformen möglich.
unten: Klebefolien im Einsatz. Links eine Transferfolie mit geplottetem Motiv. Rechts Motiv mit dem Cutter aus Klebefolie geschnitten. Die Folien kleben schön an der Unterseite des Siebes und sorgen für scharfe Konturen beim Drucken.
unten: Selbst entworfenes Motiv auf einem Sieb herstellen lassen (hier Siebdruck-Schablonen von Jeromin). Die Schablonen sind haltbar und lassen sich mehrfach einsetzen.
unten: Zwei weitere Vorteile der Siebdruck-Schablone. Es sind auch freistehende und zartere Motive möglich. Dazu sind die Schablonen leicht und flexibel einsetzbar, sodass z.B. auch in ein Buch gedruckt werden kann.
unten: Es gibt spezielle Siedruckmaterialien, mit denen man direkt auf das Sieb malen kann. Mit einem »Screen-Filler« wird der Rest des Siebs bestrichen und das vorher aufgebrachte Motiv wird ausgewaschen. (z.B. von der Firma Speedball).Es sind feinere Motive möglich, als beim Scherenschnitt. Zudem bleibt der zeichnerische Duktus erhalten.
unten: Ein Stoffdesign mit feinen Zeichnungen von Katja nozdesign. Motive können auch mit Acrylfarbe direkt auf das Sieb gemalt werden. Nach dem Trocknen bleiben die bemalten Stellen beim Drucken frei. Ihr seht positive und negative Motive. Die Acrylfarbe lässt sich nach dem Drucken nicht restlos vom Sieb abwaschen. Das Sieb wäre also nur noch mit diesem Motiv zu drucken. Danke Katja für die Fotos.
Beschichtung und Belichtung ist die aufwändigste Methode, die aber auch ohne Speziallampen und Geräte zuhause funktionieren kann. Bei Alles für Selbermacher kann man sich sein eigenes Motiv auf einen festen Rahmen belichten lassen, diesen Service bieten auch andere Dienstleister an. Das Motiv ist dauerhaft auf dem Sieb und kann immer wieder neu gedruckt werden.
Druckvorgang
Die zu bedruckenden Stoffe können nach Bedarf mit Klebestreifen oder Nadeln fixiert werden.
Drucken mit Schablonen: Legt eure ausgeschnittenen Motive auf Stoff (oder als Probedruck auf Makulatur), legt das Sieb über die Schablonen, positioniert einen Streifen Siebdruckfarbe oberhalb des Motivs auf das Sieb, flutet das Motiv und rakelt danach kräftig (eher zügig, nicht zögerlich) über das Motiv. Nun könnt ihr das Sieb anheben und ihr habt gedruckt. Die Konturen werden präzise, wenn das Sieb nicht verwackelt während des Druckens.
Die Farbe auf dem Sieb immer in Bewegung halten, damit keine Farbe im Sieb antrocknet und das Sieb verstopft. Nach dem Drucken, das Sieb ins Wasser legen und auswaschen.
Trockenzeiten können durch Anföhnen der Farbe auf dem Stoff reduziert werden. Das Sieb lieber nicht föhnen, sondern mit einem Tuch abtrocknen. Frisch gedruckte Motive mit Papier überdecken und weitere Motive daneben platzieren.
Reinigung
Die Farbe nie auf dem Sieb antrocknen lassen. Wasserbasiere Farben lassen sich gut auswaschen. Am besten funktioniert das mit der Duschbrause. Damit nicht das ganze Badezimmer bunt wird, am Besten zunächst in einer Kunststoffwanne mit Wasser und Schwamm abwaschen und später gründlich abspritzen.
Trotzdem achtet bitte darauf, nicht zu viel Farbe in den Abfluss zu schütten, sie enthält Microplastik und verunreinigt das Abwasser. Also am Besten überflüssige Farbe vom Rahmen und Sieb nehmen oder auf Stoffresten oder Papier ausdrucken, bevor der Rahmen ausgewaschen wird.