Frühlingspost 2025 Finissage

26. Mai. 2025 | Finissage, Frühlingspost | 2 Kommentare

In den letzten Wochen haben wir uns einen bunten Strauß Blumen gepflückt. Sie wuchsen direkt aus dem Briefkasten. Wir haben uns über wöchentliche, wunderschöne Briefumschläge und Schnittblumen gefreut. Heute beenden wir die Aktion mit der »Frühlingspost 2025 Finissage«. Wir sprechen über unsere eigenen Herangehensweisen und zeigen die ganze Pracht. Dankeschön für die vielen Sonderpöste, wir freuen uns immer sehr darüber!

Tabea: Das Gärtnern ist mir wichtig. Mein kleiner Garten wird nun ein Jahr alt. Als die Frühlingspost begann, schlief er noch, um so eifriger habe ich mich meinen Schnittblumen zugewandt. Da ich diesmal recht weit vorn auf der Liste stand, habe ich früh angefangen, Ideen zu sammeln. Einen gewissen Eindruck hatte ich vorher schon. Meine persönliche Herangehensweise und Ideenfindung im Skizzenbuch findest du HIER in meinem Blog. Ich hatte viel Freude dabei, dass Papier mit Tusche passend einzufärben. Und war begeistert von den Eigenschaften des Linoldruckpapiers, das hauchdünn und trotzdem sehr strapazierfähig ist.

Michaela: Diese Frühlingspost bot sich für uns beide an, so ganz in unserer jeweils eigenen Art und Weise zu arbeiten. Das sieht man auch an unseren Fotos, deine auf deinem lilafarbenen Tisch, meine auf dem grünen Arbeitsbrett. Meine Schnittblumen sind komplett in meiner Komfortzone gewachsen, Scherenschnitt in Grüntönen, so ganz meins. Ich habe hier schon in meinem Blog darüber geschrieben. Ich war, im Gegensatz zu dir, diesmal als letzte in meiner Gruppe dran. Zwar waren die eigentlichen Bögen schon im März fertig, aber das drumherum, die Umschläge und persönlichen Grüße habe ich erst Anfang Mai fertig gestellt.

Tabea: Für mich stand diesmal von Anfang an fest, dass ich ein Buch binden würde. Die japanische Bindung ist nicht meine Lieblingstechnik. Daher habe ich kaum Bücher dieser Art in meinem Regal stehen. Also dachte ich, perfekte Gelegenheit, mal eins zu binden! Aber es kam anders. Der Vielfalt zuliebe und weil ich zeigen wollte, dass es auch mit eher dünnen Papieren funktioniert, habe ich mich für die Waisenbindung entschieden.

Michaela: Mit der japanische Bindung hatten wir am Anfang geplant. Es ist auch nicht meine Lieblingsbindung, wenn ich in den Büchern noch zeichnen und schreiben will. Aber sie bietet sich sehr gut an, um fertige Seiten zusammen zu binden. Und auch besonders für dieses schmale Format, das an der kurzen Seite gebunden wird. Schauen wir uns aber erst mal die Entstehung deines Buches an, danach zeige ich mein japanisches Buch.

Tabea: Für die Deckel habe ich wunderschön gestaltete Umschläge der Teilnehmerinnen verwendet, in die ich Kartons zur Verstärkung eingelegt habe. Vier Löcher erschienen mir passend für eine gute Stabilität. Beim Lochen habe ich bemerkt, dass nun auch meine Beschriftungen erhalten bleiben. Viele Arbeiten waren nicht signiert, um zu wissen, welche Arbeit vom wem ist, habe ich die Namen mit Bleistift an den Rand geschrieben. Bei der japanischen Bindung wäre dies im Bund verschwunden. Das finde ich so toll an der Waisenbindung, die ganze Arbeit bleibt erhalten!

Michaela: Oh ja, das ist ein entscheidender Vorteil, da hast du vollkommen Recht. Bei mir ist irgendwann die Zuordnung verlorenen gegangen, das hätte ich mal vorher beachten sollen!

Tabea: Meine bunte und eher dicke Bindfaden-Sammlung war leider ungeeignet für das dünne Papier. Daher habe ich einen weißen, dünneren Faden gewählt und ihn im Tusche-Pinselwasser eingefärbt. Das war sehr beglückend! Der Faden hatte kaum Rückgrat, also habe ich ihn gewachst und er war perfekt!

Tabea: Beim Binden ist mir aufgefallen, dass die japanische Heftung vermutlich schneller von der Hand geht. Warst du schnell fertig Michaela? Die einzige Schnittblume, die ich verstärkt habe, ist meine eigene. Das Linoldruckpapier wiegt nur 45 g/qm. Für die Verstärkung habe ich einen Streifen aus meiner Frühlingspost 2025 ausgeschnitten. Passte farblich wie die Faust aufs Auge.

Michaela: Ja, ich war tatsächlich ziemlich schnell fertig. Ich habe mein Büchlein an einem Sonntag Abend während des Tatorts gebunden (der mir nicht in Erinnerung geblieben ist, war wohl nicht so spannend).

Tabea: Ein Regenbogen bunter Blumenwälzer ist es geworden! Das Gefühl beim ersten Blättern ist immer besonders! All die schönen Kombinationen, die ja eher zufällig aufeinandertreffen. Obwohl ich an der schmalen Seite gebunden habe, ist das Buch stabil und lässt sich gut handhaben. Der Vorteil ist, dass man die Seiten flach aufschlagen kann. Ich bin gespannt, wie das bei deinem Buch ist Michaela, zeig mal!

Michaela: Oh, ja, so schön, wie sich sich alles zusammen fügt. Textseiten und Bildseiten sind ja immer von anderen Postkünstlerinnen und trotzdem passt irgendwie alles zusammen. Ein wenig gehadert habe ich mit den Quer- und Hochformaten. Im Rückblick wäre es einfacher gewesen, wir hätten eine Richtung vorgegeben. So muss man das ganze Buch immer wieder einmal drehen. Aber das macht es auch spannend. Da ich mein Buch so nebenher auf dem Sofa gebunden habe, gibt es keine Fotos der Entstehung, nur des fertigen Werkes. Wir beide bekommen ja immer so viel Extrapost und es ist wieder ein dicker Wälzer geworden, ein wenig zu dick für die japanische Bindung. Man hätte die Bindung noch durch Papierstreifen ausgleichen können, aber dazu hatte ich keine Lust. So »schnabelt« das Buch, es springt also vorne auf, während die Bindung fest ist.

Tabea: Mir gefällt der handgemachte Look sehr! Es darf ruhig etwas schnabeln.

Michaela: Ich habe es mir einfach gemacht und gar keinen festen Deckel gebaut. Auf der Rückseite eine Graupappe und die Titelseite ist einfach mein eigenes Schnittblumen-Blatt. Ich habe auch alle Blätter nach Farben sortieren und jeweils bei 3 cm mit dem Falzbein gerillt, damit sie sich besser falten lassen.

Michaela: Das japanische Buch lässt sich natürlich nicht komplett aufschlagen, aber das finde ich nicht so schlimm, da wir es eigentlich ja auch eingeplant haben und auf den meisten Bögen Platz für die Bindung war, nur wenige Worte verschwinden in der Bindung.

Michaela: So genial, wie gut die Seiten jeweils zusammen passen, auch wenn man zwischendurch den Kopf drehen muss.

Tabea: Ja, das finde ich auch. Und interessant, ich habe Arbeiten aus den gleichen Serien, die sich in meinem Buch natürlich anders kombinieren. Deine japanische Bindung lässt sich wunderbar aufschlagen! Ist gewiss die stabilere Variante, da die Seiten fest verbunden sind. Bei mir schiebt es etwas beim Blättern. Aber absolut in einem Bereich, der okay ist. Also zwei Bindetechniken, die sich gut für die Frühlingspost eignen.

Michaela: Hinten habe ich noch zwei Taschen mit eingeheftet für diverse schöne Kleinigkeiten aus den Umschlägen.

Tabea: Deine Idee mit den Taschen habe ich gern übernommen. Ich vermute, wir haben die gleiche Quelle für diese transparenten Papiertaschen? Sie hatten das perfekte Format und ließen sich wunderbar einheften. Da die Blätter bei der Einzelblattbindung anders strapaziert werden, als bei der japanischen Bindung, habe ich die transparenten Papiertüten im Bund mit einem Streifen verstärkt. Ich habe die vielen kleinen kreativen, beschrifteten Beigaben aus den Briefen in die drei Taschen einsortiert. Auch schöne Ausschnitte aus Briefumschlägen, die mal wieder wunderschön beschriftet waren. Einige trugen kalligrafische Handschriften und waren bedruckt.

Michaela: Wir hatten einmal die gleiche Quelle an transparenten Umschlägen, aber meine sind schon lange aufgebraucht. Ich habe sie für als Wundertüten genutzt, die ich immer auf dem Papiermarkt verkaufe. Die Hüllen im Frühlingsbuch habe ich aus einem festen Transparentpapier gefaltet und zusammengeklebt.

Michaela: Am letzten Wochenende habe ich dann auch endlich einen Haufen Dankespost geschrieben und verschickt. Meine Schnittblumen-Muster sind ja gleichzeitig Entwürfe für Schablonen. Eine davon gibt es schon und mir der habe ich Postkarten bedruckt und mich damit für die viele Sonderpost bedankt. Das musste jetzt sein, sonst sind wir bald schon wieder mitten in der Sommerpost und es wird noch vergessen. Auch an dieser Stelle nochmal einen dicken Dank an alle, die mitgemacht haben

Tabea: Schön die Variationen in deiner Serie zu sehen. Und toll, dass du es zeitnah geschafft hast, Danke-Post zu gestalten und zu verschicken. Ich habe das geplant, bin aber noch nicht aktiv geworden. Ich wünsche mir, die Papierfärberei mit andern Farbtönen auszuprobieren.

Zeigt gern eure Bücher und Verarbeitungen auf Instagram und in euren Blogs! Wir sind gespannt. Danke, danke für eure rege Teilnahme! Die Sommerpost naht! Unser Konzept steht bereits und wir sind schon sehr eingenommen von dem neuen Thema. Wir freuen uns auf den Startschuss am 16. Juni, also weniger als in einem Monat!

Bis dahin liebe Grüße von Michaela und Tabea

2 Kommentare

  1. Wunderschön geworden und Danke für euer ausführliches und inspirierendes „Gespräch“.
    Ich habe noch gewartet, meins zu binden, da ich eure Ideen abwarten wollte und es sind wieder viele tolle Ideen dabei.

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  2. Eure Bücher sehen sooo toll aus, es sind wieder so wunderschöne Blumenkarten entstanden, wie schade dass ich kein Schnittblumen-Buch binden kann, na ja, bin ja selber schuld.
    Schön mit Euch!!

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