Habt ihr es schon mitbekommen? Habt ihr es geahnt? Einige Eingeweihte wussten Bescheid, auch einige unserer Post-Kunst-Freundinnen, denn sie sind Teil dieses Projekts. Wir haben ein Buch geschrieben! Gerade sind wir in den allerletzten Zügen, bevor es in den Druck geht und jetzt endlich dürfen wir öffentlich darüber reden. Im September erscheint im Haupt Verlag unser gemeinsames Buch »Schöne Post Papeterie gestalten, mit Handschrift spielen, Postkunst austauschen«
Michaela: Wenn ich etwas nicht gut kann, dann ist das Geheimnisse bewahren. Ich bin halt ein ehrlicher Mensch. Deshalb fällt es mir extrem schwer, nicht über das zu reden, was mich gerade beschäftigt.
Tabea: Oh ja, das stimmt. Seit über einem Jahr planen, gestalten, fotografieren und schreiben wir an diesem Buch und es kam mir seltsam vor, nicht darüber zu sprechen. Dafür waren wir beide um so mehr im Kontakt. Täglich haben wir uns ausgetauscht, Fragen gestellt und beantwortet, Aufgaben hin und her geschoben, Seite um Seite gefüllt. Wir nennen unser Erfolgskonzept »Ping-Pong«. So machen wir es seit Jahren schon für die Postkunst. Eine von uns beiden wirft (pingt) eine Idee in den Raum und die andere spinnt sie weiter und pongt zurück. Weil das schon so lange so gut klappt, hatten wir vor Jahren bereits die Idee, ein Buch zu schreiben. Es sollte irgendwie mit kreativer Post zu tun haben.
Ein Blick in die Anfänge: Inhalte und Kapitel bestimmen und sie dann auf 200 Seiten verteilen. Ich habe Michaela ein paar Mal besucht, um Basisfragen zu klären. Die Buchkapitel haben wir aufgeteilt. So mussten wir beide nicht in alle Themen eintauchen und haben uns die Arbeit geteilt.
Michaela: Diese Fotos hier sind nun ziemlich genau ein Jahr alt, man erkennt es an der Pfingstrose. Am letzten Maiwochenende 2019 haben wir in meinem Studio die erste intensive Arbeitseinheit eingelegt. Damals war ich gleichzeitig in der letzten Korrektur-und Abgabephase von »Stoff trifft Papier«, Buchüberschneidung, ganz schön anstrengend.
Vor einem Jahr gab es schon viele Ideen und eine grobe Kapitelstruktur. Das Gestaltungsraster, Farben, Schriften, Satzspiegel haben wir gemeinsam festgelegt und dann jede für sich gefüllt. Auch wenn für mich nun Buch Nummer drei war, habe ich sehr sehr viel gelernt. Tabea und ich ergänzen uns in unseren unterschiedlichen Arbeitsweisen sehr gut. Bei mir geht es oft schnell, und etwas huschi fuschi, Tabea tüftelt viel intensiver an den Feinheiten des Designs, ist kritischer und detailverliebter. Ich bin echt gespannt, ob ihr das unseren Seiten und Projekten im Buch ansehen könnt.
Ein Brief von Michaela an mich in den Dünen von Terschelling. Auch wenn dieses Foto nicht im Buch vorkommt, war es für mich der Startpunkt dieses Projekts.
Während der Arbeit an dem Buch ist ganz viel Post zwischen Bergisch Gladbach und Geringswalde hin und her geflogen, die teilweise ihren Platz im Buch gefunden hat. Schon in den Osterferien 2019 erreichte uns die postive Rückmeldung des Haupt-Verlags, dass sie das »Briefbuch« – so war der Arbeitstitel – mit uns realisieren wollen.
Michaela: Eigentlich wusste ich es schon aus der Arbeit an »Bunte Bücher«, aber trotzdem kam uns wieder die dunkle Jahreszeit in die Quere, in der es nur ganz eingeschränkte Fotozeitfenster gibt.
Tabea: Und ja, vieles was ich gemacht habe … waren lebensbereichernde Umwege. Ehrlich gesagt müsste ich für ein weiteres Buch umziehen, so ungünstig ist das Licht in meinem Atelier. Arbeitsschritte fotografieren, das geht nur jetzt auf der Stelle, so mitten im Prozess. Da immer auf Schönwetter zu warten, das ging leider nicht.
Auch ich bin gespannt, ob das Konzept von unseren zwei Herangehensweisen und Sprachen funktioniert. Liebe Leserinnen, wir freuen uns über euren Eindruck!
Für das Buch habe ich mich intensiv mit Tusche und dem Mischen beschäftigt. Ich bin begeistert, ein Gewinn für mich selbst. Ich fühle mich nun im Element.
Ich fand es sehr aufregend, die Kapitel des Buches zu bestimmen. Nicht nur inhaltlich, auch im Ablauf. In welcher Reihenfolge macht welches Thema Sinn? Bauen die Themen aufeinander auf? Von Anfang an war klar, dass es unsere sehr spezielle Sicht auf das Thema ist. Und schnell stellte sich heraus, dass wir auf altes Material aus vergangenen Post-Kunst-Aktionen verzichten. Alle Fotos und Projekte wurden eigenst für das Buch gestaltet. Unsere Briefexponate sind echt.
Ein Brief-Exponat im Buch muss vieles können: Eine Technik veranschaulichen, dem Thema des Kapitels gerecht werden, ein Brief mit authentischem Inhalt an eine echte Person sein und gleichzeitig öffentlichkeitstauglich, einerseits inspirierend und andererseits jedoch nicht zu ausgefeilt und künstlerisch.
So, ihr Lieben, wir könnten natürlich noch so einiges aus dem Nähkästchen plauschen – für heute reicht das als Einblick. Es dauert ja noch ein Weilchen bis wir das Buch in den Händen halten können. Wir genießen nun den Sommer und zum Herbst haben wir dann ein schönes Buch voller Ideen. Die gute Nachricht (ich wiederhole mich): Ihr könnt das Buch bereits jetzt bei der Buchhändlerin eures Vertrauens vorbestellen.
Liebe Grüße
Michaela und Tabea
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