Adventspost 2024 Finissage

Adventspost 2024 Finissage

Alle Jahre wieder treffen wir uns zu Beginn des neuen Jahres, um auf die vergangene Adventspost zurück zu schauen. Heute machen wir einen Spaziergang durch die Straßen zwischen Bergisch Gladbach und Rochlitz und schauen uns die Adventsstadt an, die all unsere Postkünsterlerinnen gemeinsam gebaut haben. Häuser im Milchtütendruck in allen denkbaren Varianten sind gedruckt und verschickt worden.

Michaelas Kühlschrank ist gut bestückt mit unserer Adventspost

Michaela: Die Adventspost-Wand in meiner Küche ist schon lange Tradition und gehört einfach zur Weihnachtszeit dazu, das habe ich an dieser Stelle schon ganz oft geschrieben. Immer wieder zeige ich gerne die große Wand, die sich in jedem Advent mit Postkunst füllt. In diesem Jahr war es eine ganz besondere Freude. Diese Adventspost war für mich eine der besten Aktionen. Ich bin einfach nur begeistert, welch unterschiedliche Karten in großartiger Qualität gedruckt wurden, wie unglaublich vielfältig diese Technik ist und wieviel Spielraum das Thema »Häuser« geboten hat.

Tabea: Dein magnetischer Kühlschrank hat mich zu einer Magnetwand im Flur inspiriert. Dies war die erste Postkunst Aktion, die sie so richtig gefüllt hat. Es war sehr erfreulich, wie sie von Tag zu Tag wuchs und am Ende hatte ich eine Kleinstadt aus fast 50 Postkarten.

Adventspost 2024 Finnisage: An Michaleas magnetischen Kühlschrank hat sich eine Großstadt versammelt.

Michaela: Wir beide waren ja diesmal in einer Gruppe, deshalb wird sich unsere Sammlung ähneln. Unsere beiden Karten hängen auf meiner Wand ganz zentral zusammen. Ich habe es irgendwann aufgegeben, die Karten nach Nummern zu sortieren. Es kamen ja meist viele auf einmal und dann wieder tagelang keine.
In deinem Haus wohnt natürlich eine Eule, das konntest du dir nicht nehmen. Schließlich war es deine erste Idee für diese Adventspost, die ich etwas abgeblockt habe. War es für dich dann ok, dass die Mehrheit für das »Häuser«-Thema gestimmt hat?

Tabea: Nach all den Jahren freue ich mich über Inspirationen anderer. Und ich nehme es als Challenge an, Motive, Farben oder Drucktechniken auszuprobieren, die nicht meine erste Wahl gewesen wären. Zumal ich ja weiß, dass ich meine eigene Sprache und meine persönlichen Motive einbauen kann. Ich fand es im Zoom-Meeting damals sehr lieb und auch lustig, dass mich einige mit fantasievollen Ideen rund um das Motiv Haus im Chat »trösteten«.

Tabeas Eulenhaus hat auch an Michaelas Kühlschrank Platz gefunden.

Michaela: Ist es nicht großartig, wie viele feinste Drucke entstanden sind. Schau doch mal, diese vielen feinen Details!

Tabea: Ja, die Details, besonders im Tiefdruck, sind sehr vielfältig und gut gelungen. Überhaupt hat es mich überrascht, dass sich so viele für das Tiefdruckverfahren entschieden haben. Immerhin braucht man dafür eine gewisse technische Ausrüstung. Dann allerdings, so meine eigenen Erfahrungen, druckt es sich wie im Rausch. Ich war überrascht, wie gut der Tiefdruck mit der Milchtüte funktioniert hat! Kein einziger Druck ist mir missraten und sogar die Probedrucke waren rahmungsreif. Seit dem Ende meines Studiums 2000 hatte ich nicht mehr tiefgedruckt.

Michaela: Hast du eine Lieblingskarte? Meine ist ganz eindeutig diese hier von Gundi @meerberauscht. Die kommt garantiert in einen Rahmen an die Wand, wo sie dauerhaft hängen darf.

Michaelas Lieblingskarte von Gundi

Michaela: Bist du schon in der Planung, was du mit deinen Karten machst? Bindest du ein Buch? Das sollte ich auch mal wieder machen. Die letzten Aktionen wohnen alle in Kisten im Studio-Regal. Hast du die witzige Milchtüten-Verpackung von Andrea gesehen?

Foto von Andreas Milchtüte als Schachtel für die Adventspost.

Tabea: So viele Fragen! Die bereits gebundenen Bücher und selbstgebauten Schachteln habe ich gesehen. Und bin begeistert! Die Milchtüte, die eh schon etwas taschenartiges hat, bietet sich als Aufbewahrungsbox an. Jedoch habe ich schon so lange kein Buch mehr gebunden. Wie schön wäre es, durch eine Stadt zu blättern? Da meine Sammlung von 47 Karten eh in keine Milchtüte passt, werde ich also ein Buch binden. Hier sind einige meiner Lieblingskarten:

Adventspost 2024 Finissage: Tabea hat 8 Karten zusammengestell, die sie besonders mag.

Michaela: Ich frage mich, ob dies unsere letzte Postkarten-Aktion im Advent war. Mit den Portoerhöhungen im neuen Jahr gibt es ja nun keinen Preisunterschied zwischen Postkarte und Brief mehr. Ist das nun der Tod der Postkarte? Wir haben den Charme der einfachen Karte mit den Versandspuren und der reduzierten Fläche immer sehr geschätzt. Auch diese zarten Drucke habe den Postweg ohne Umschlag alle sehr gut überstanden. Aber es gibt nun kein wirkliches Argument mehr für keinen Umschlag. Als Adventskalender-Überraschung macht ein Umschlag ja vielleicht auch Sinn, da eh nicht mehr jeden Tag Post kommt und man sich so die Post besser aufheben kann und die Umschläge nach und nach öffnen kann. Auch was die Versandzeiten angeht, müssen wir uns bei kommenden Aktionen anpassen, oder einfach mehr Geduld haben…

Tabea: Mit 10 Cent Portoerhöhung ist die Deutsche Post nicht mal zufrieden, es sollten eigentlich noch mehr werden. Die Gleichstellung von Postkarte und Brief wird gewiss dafür sorgen, dass die Postkarte seltener verschickt wird. Für mich geht es hier jedoch nicht nur um dem Preis. Ich werde weiterhin Postkarten verschicken. Der Charme, dass Adresse, Briefmarken, Stempel und Nachricht auf einer Karte sind, halte ich nach wie vor für sehr schön. Deine Idee mit den »Advents-Türchen« als Umschlag finde ich auch toll. Lass es uns positiv sehen und das Beste draus machen! Wir passen uns an und nutzen die Vorteile für uns. Ohne die Gleichstellung von Postkarte und Umschlag hätten wir es wohl nicht in Betracht gezogen, Advents-Briefe zu verschicken. Andersherum wurde die Postkarte nicht abgeschafft, sondern das Porto krass erhöht. Also Jacke wie Hose. Und hier, wie wunderschön, die Rückseiten einiger Postkarten. Eben typisch Postkarte! Darauf möchte ich auch in Zukunft nicht verzichten »Handschrift, Stempelcharme, bunte Briefmarken«:

Adventspost 2024 Finnisage: Präsentation der Rückseiten von 9 Postkarten aus der Adventspost. Schöne Handschriften, abgestempelte Briefmarken und originale Illustrationen.

Michaela: Ja, ich bin mir sicher, dass uns was einfällt und wir solange das Beste aus der Post rausholen, wie es geht. Eine andere Frage ist ja auch, wie lange es noch echte Briefmarken geben wird. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Lass uns lieber auf deine Drucke schauen.

Tabea: Zurück zur Eule! Ich habe mir vor kurzem ein Vogelhäuschen zugelegt. Es ist schön, die scheuen Meisen, Kleiber und Amseln beim Futtern zu beobachten! Eulen schauen nicht vorbei. Aber dafür gibts ja Fantasie:

Tabea Heinickers Eulenhaus: Milchtüte im Tiefdruck für die Adventspost 2024. Hier zu sehen, eine Karte im Detail.
Eulenhaus in Serie. Strichzeichnung eines Hauses mit Eule und Universum darin. Unwetter in Paynes Grey, Dach und Eulenziegel in Magenta.

Tabea: Die ersten Entwürfe und Eulen skizzierte ich vorher in meinem Buch mit Tusche. Dachte über Positiv und Negativ nach. Ich entschied mich schließlich für das Tiefdruckverfahren. In erster Linie, weil meine Akua Farben fast leer war. Hätte ich den Hintergrund vollflächig im Hochdruck gedruckt, hätte mein Grau nicht gereicht. Dank meiner neuen, tollen Presse verlief alles reibungslos. Ich hatte viel Freude beim Drucken! Einen genaueren Bericht werde ich für meinen Blog noch schreiben.

Michaela: Ja, der Blog wartet! Ich freue mich auf neue Beiträge von dir.
Vielleicht binde ich auch mal wieder ein Buch. Sag mal, wie ging das nochmal mit der Bindung für einzelne Karten?

Tabea: Zum Glück habe ich mal niedergeschrieben, wie die Waisenblattbindung funktioniert. Dafür habe ich unser Buch »Schöne Post« hervorgekramt. Für diese Bindung bietet sich ein dünner Faden an. Da ich nur noch weißen Faden hatte, habe ich ihn eingefärbt. In Paynes Grey natürlich.

Das Buch ist halb fertig. Im Bund erkennt man den Kettstich in Paynes Grey.

Tabea: So schön einfach und wirkungsvoll die Bindung! Bis das Buch fertig gebunden ist, habe ich vielleicht auch meinen eigenen Blogbeitrag geschrieben. Dort kann ich euch dann das fertige Buch zeigen. Wer schon fleißig dabei ist, die Postkarten zu binden oder zu bündeln, zeigt uns dies gern auf Instagram.

Wir bedanken und für eure rege Teilnahme! Ihr überrascht uns immer wieder mit euren Arbeiten und Ideen! Erholt euch ein bisschen bis zur Frühlingspost! Wir haben noch keinen Schimmer, was uns blühen wird.

Liebe Grüße von Michaela und Tabea

Unsere Verlosung 2023

Unsere Verlosung 2023

Es ist wieder soweit, jedes Jahr im Herbst, kurz bevor wir uns für die Adventspost vorbereiten, rühren wir in der Lostrommel und packen Päckchen!

Als Dankeschön für unsere Mitglieder gibt es wieder wunderschöne Preise zu gewinnen.
Alle Postkünstler.innen haben wieder die Chance auf einen ganz besonderen Gewinn.

Am Freitag verlosen wir diese Kreativ-Pakete. Die Gewinner.innen werden von uns persönlich informiert. Wenn ihr aktives Postkunst-Mitglied seid, könnt ihr euch freuen, euch zurück lehnen und müsst nichts unternehmen, nur abwarten. Je nach Mitgliedschaft, seit ihr 1 oder 2 oder 3 Mal im Lostopf.

Paket Nr. 1:

  • Die Neuerscheinung aus dem Haupt-Verlag unserer Kollegin Roberta Bergmann „Kreativ unter freiem Himmel“ (danke an den Verlag für die Buchspende!)
  • eine gute Bastelschere von Dreiturm Solingen (danke für die Spende!)
  • zwei Rollen von Tabeas liebsten Garn fürs Buchbinden
  • eine Krabbelvieh-Schablone von Michaela
  • eine echte Mausita-Marke von Tabea

Paket Nr. 2:

  • Die Neuerscheinung aus dem Haupt-Verlag „Art Assignments“ von Nora Ryser und Réka Szücs mit vielen Inspiration von großen Künstlerinnen (danke an den Verlag für die Buchspende!)
  • eine gute Bastelschere von Dreiturm Solingen (danke für die Spende!)
  • einen Briefmarken-Stanzer für die nächsten Postkunst-Projekte
  • eine Krabbelvieh-Schablone von Michaela
  • eine echte Mausita-Marke von Tabea

Paket Nr. 3:

  • Ein üppiges Papierpaket mit Umschlägen und Karten und einem 30,00 Euro Gutschein von PapierDirekt (danke an PapierDirekt für die Spende!)
  • eine gute Bastelschere von Dreiturm Solingen (danke für die Spende!)
  • zwei Rollen von Tabeas liebsten Garn fürs Buchbinden
  • eine Krabbelvieh-Schablone von Michaela
  • eine echte Mausita-Marke von Tabea

Wir bedanken uns bei unseren Sponsoren und ganz besonders bei unseren Mitgliedern, die unsere Arbeit möglich machen. Schon ganz bald, nächste Woche geht die nächste Aktion los. Freut euch auf eine schöne Adventszeit mit täglicher Postkunst im Briefkasten!

Liebgruß von Michaela und Tabea

Adventspost 2021 Finissage

Adventspost 2021 Finissage

Hallo 2022.
Da sind wir schon wieder in einem neuen Jahr gelandet. Ein erneuter leiser Start in ein weiteres ungewisses Jahr. Starten wir mit vertrauten Ritualen und blicken zurück auf die vergangenen Adventspost, die uns den Dezember erwärmt hat. Tradionell feiern wir die Finissage unserer Aktion mit einem Spaziergang zwischen West und Ost. Mittlerweile wandern wir zwischen Bergisch Gladbach nach Rochlitz hin und her.

Michaela: Da habe ich mir was eingebrockt mit dieser Adventspost, denn schließlich habe ich auf Rot bestanden. So ganz außerhalb meiner Farbvorlieben leuchtet es mir nun in meiner Küche entgegen. Beim Drucken meiner Karten hat es mir viel Freude gemacht, mich aus meiner Komfortzone zu bewegen. In meiner Küche ist mir diese rote Tapete fast zu heftig. Vielleicht auch, weil sie so monochrom ist. Aber sie ist ja nur temporär. Wie kommst du mit dem Rot klar?

Tabea: Es freut mich, dass so viele Teilnehmerinnen begeistert vom Rot sind. Denn das war ja auch unser Ziel, zu erahnen, was unsere Postkünstlerinnen sich wünschen. Mir persönlich hat die Auseinandersetzung auf dem Papier Freude bereitet. Allerdings habe ich dann nach einer Weile sehnsuchtsvoll in Richtung Lila geäugt. Einige meiner GraFische sind nicht ganz im geforderten Spektrum gelandet, die habe ich als Sonderpost verschickt.

Michaela: Ja, da schwimmt dein lila Sonderfisch an meiner Wand rechts am Rand. Wenn ich nach Hause komme und Licht brennt, strahlt das Rot bis auf die Straße, es leuchtet heller als der Weihnachtsbaum. Immerhin gab es an diesen Weihnachtstagen wieder Besuch, der die Karten bewundern konnte. Besucher mussten gar nicht reinkommen, konnten vor dem Fenster stehen bleiben und staunen. Jedes Jahr um diese Zeit zeige ich meine Wand und immer wieder wirkt sie so anders. Bei dir ist sowieso alles anders, dieses Jahr. Hat in deiner neuen Wohnung die Postkunst schon einen Platz gefunden?

Tabea: Deine Wand ist beeindruckend toll! Ich hätte auch gerne so eine Fläche! Ich muss mich noch finden in der neuen Wohnung. Aus Gewohnheit habe ich mir die Karten nun auf meine Fensterbank gelegt.

Michaela: Schon Mitte Dezember war meine Wand voll, das lag an den vielen Sonderpösten und auch am Maxi-Postkarten-Format. Ich habe anders als im letzten Jahr nicht eine zweite Postkunst-Wand eröffnet, sondern eine Postkunst-Kiste, in der ich die weiteren Karten sammelte und ab und zu auch austauschte.

Tabea: Deine Magnetwand eignet sich super dafür! Die Karten werden nicht durch Klebestreifen oder Nadeln verletzt. Und so viele Karten, wie wir beide erhalten, passen auch auf keine Leine. Aber ein so großer Kühlschrank hat in meiner neuen Küche einfach keinen Platz, ich hoffe, bis zum nächsten Advent habe ich eine Bühne für die Postkunst installiert.

Michaela: Anders als der Farbton war mir sowohl die Gelliprint-Technik als auch die graFische Gestaltung so gar nicht fremd, das war beides ganz innerhalb meiner Komfortzone. Aber so ging es längst nicht allen Teilnehmerinnen. Für viele war Gelliprint neu und ich bin sehr froh, dass wir diese einfache und spielerische Drucktechnik weiter bekannt machen konnten. Die Vielfalt der Karten spiegelt alle Facetten der Technik wider, Vielschichtigkeit, Experimentierfreude, Strukturen, Zufallseffekte und gezielte grafische Gestaltungen mithilfe von Schablonen und Stempeln. Die Entstehung meiner Karten hatte ich schon vor Weihnachten auf meinem Blog gezeigt. Wie sind deine Fische entstanden, magst du mal erzählen?

Tabea: Zuerst habe ich sehr grafisch mit Schablonen in schlichten Formen gearbeitet, das war mein Wunsch. Ich merkte jedoch schnell, dass ich zur Zeit keine Kompetenz im Arbeiten mit links-rechts-negativ-postitiv frei habe. Ich habe mir immer wieder die falschen Flächen zugedruckt, da ich die Wirkung meiner Schablonen fehleingeschätzt habe. Nach einer Weile hat sich eine gewisse Fischform entwickelt und ich hatten den Wunsch mit Pinsel direkt auf die Druckplatte zu zeichnen. So entstand meine Fischserie, mit der ich am Ende sehr zufrieden war. Wie immer war es dann schwer, die Serie auseinanderzunehmen und einzeln zu verschicken.

Michaela: Oh ja, in Serie wirken die Drucke immer am allerbesten!

Tabea: Das Abtauchen in die Farben mit Strukturen, Schichten und Klecksen begeistert mich immer wieder. Die Bandbreite der Möglichkeiten von Rot habe ich voll ausgeschöpft. Wobei ich sehr nach Gefühl direkt auf der Gelli-Platte mischen musste, denn den Farbton konnte ich wegen der gelben Farbe meiner selbstgemachten Druckplatte nicht mehr erkennen. Ich habe mit den Akua Farben gedruckt, die du mir geschenkt hat. Sie sind wirklich sehr fein und lassen sich schön zart, transparent in Schichten Drucken. Den Fisch und einige Läusekammfurchen habe ich mit deckender Linoldruckfarbe gedruckt.

Michaela: Ja, da hast du Recht, so toll die Druckfarben sind, die Mischung kann man auf der Gelliplate schlecht beurteilen. Das ging mir auf meiner Platte ähnlich.

Wie immer sind oft die Rückseiten der Karten genauso schön wie die Vorderseiten. Deshalb ist es fast zu schade, die Karten nur aufzuhängen und von vorn zu betrachten. Besonders fasziniert hat mich die Kunstmarke der Schweizer Post, die Heidi hier so passend gestaltet hat.

Tabea: Ja das stimmt, ich muss also eine Glaswand in meiner neuen Wohnung einziehen, damit die Post von allen Seiten zu bewundern ist.

Michaela: In den letzten Dezembertagen tauchten auf Instagram schon die ersten fertig gebundenen Büchlein auf und Bärbel schickte uns Bilder von ihrem Buch, für das sie die Karten gefaltet hat. Ich bekam erst einen dicken Schreck, aber der Rücken kann wirklich entzücken.

Bärbels Adventsbuch, koptisch gebunden mit gefalzen Karten.

Gundis Adventspostwälzer mit »Waisenbindung«

Michaela: Schaut mal, wie Gundi und Elvira ihre Bücher in deiner Waisenbindung gebunden haben, da hat sich die mühsame Anleitung in »Schöne Post« doch schon gelohnt.

Tabea: Oh ja, das freut mich sehr! So ein roter graFischer Kaltalog ist doch eine Augenweide. Schön, dass einzelne Postkarten ein Buch ergeben können! Ich habe es ja auch schon mal gewagt, so ein Buch aus reichlich zu vielen Karten zu binden, ich nannte den Wäzer dann »Sternenschwarte« (war damals auch eine Adventspost).

Elviras Adventsbuch. Schaut mal das Video dazu an.


Michaela: Ich werde meine Karten nicht zu einem Buch binden, es müssten mindestens drei Bücher werden. Ich werde sie einfach in dieser Kiste wohnen lassen, da kann ich sie immer wieder in die Hand nehmen und von allen Seiten bewundern. Besser noch, ich nehme sie mit ins Studio und lasse zukünftige Kursteilnehmerinnen darin blättern. Eine wunderbare Inspirationsquelle für Gelliprint-Workshops, wenn sie denn in diesem Jahr wieder stattfinden werden.

Tabea: Da bekommt die Bezeichnung »Ansichtskarte« eine neue Bedeutung, wenn sie sogar in deinen analogen Kursen inspireiren dürfen. Ich finde, das ist eine tolle Idee!

Übrigens war das jetzt die 10. Adventspost, das haben wir gar nicht mitbekommen. Und wie gehts weiter? Auch wenn das Planen in vielen Bereichen noch schwer fällt, Postkunst-Pläne können wir machen. 2022 wird ein neues Postkunst-Jahr, die Termine haben wir für unsere Steady Unterstützerinnen schon veröffentlicht. Wir freuen uns auf ganz viel Ausstausch in unserer Community und haben uns vorgenommen, euch dieses Jahr noch aktiver in die Postkunst mit einzubeziehen. Lasst euch überraschen. Wenn ihr uns über Steady unterstützt, werdet ihr bald erfahren, wie es laufen wird.

Liebe Grüße von Michaela und Tabea

Adventspost 2021

Adventspost 2021

Heute laden wir euch zu unserer 10. Adventspost ein! Mit wachsender Begeisterung teilen wir den Jahreskreis nicht in vier, sondern in drei Jahreszeiten und denken uns für Frühling, Sommer und Advent ein Projekt zum Mitmachen aus. Somit können wir nun auf 30 Postkunst Aktionen zurückblicken. Schon länger haben wir die Idee, nun hin und wieder eine Technik aufzugreifen, die wir bereits thematisiert haben. 2014 machten sich 39 Teilnehmerinnen an den Gelatinedruck und lösten damit eine Gelliprint-Welle aus, die bis heute anhält … Wir finden, da geht noch mehr:

GraFISCH Gelliprint

Technik
Auf einer weichen Gelatineplatte lässt sich wunderbar drucken. Beliebt ist das Abdrucken von floralen Gegenständen, da diese so gelingsicher und detailgetreu werden. Doch wir möchten uns weiterentwickeln. Auch eignet sich diese Technik gut, um mit Flächen und Linien zu arbeiten. Kombiniert mit dem direkten Malen der Platte und dem Gestalten von Flächen mithilfe von Schablonen möchten wir ins GraFische einsteigen.

Motiv Thema »GraFisch«
Beim Gelliprint entstehen sehr oft Zufallsdrucke. Lasst uns diese Drucktechnik auf eine neue Stufe heben, mehr gestalterisch eingreifen und eine Serie von Drucken entwerfen: Gestalte die Fläche einer Postkarte, finde spannende Aufteilungen von Flächen und Linien, kombiniere Grundformen und komponiere das Gesamtbild mit grafischen Mitteln. Vielleicht schwimmt ja ein Fisch durch deine Komposition, vielleicht gibt es weihnachtliche Anklänge. Wenn du Freude daran hast, den Fisch als Motiv aufzunehmen, lass ihn schwimmen. Ansonsten freue dich an der abstrakten grafischen Komposition. Fühl dich frei im Erfinden deiner graFischen Gelliprint Serie und spiele mit den Vorzügen des Abstrakten.

Monochromische Farbzusammenstellung
Passend zur Monoprint Drucktechnik bewegen wir uns farblich im Monochromen, also im Raum der Einfarbigkeit. Wir verlassen unsere Farbschema-Komfortzone im Blau-Grün-Türkis-Lila Bereich und stellen uns dem ROT. Diese Basisfarbe gibt in unserer Serie den Ton an. Unsere adventlichen graFische schwimmen in einer Farbhamonie von Magenta bis Bordeaux. Orientiert euch gern an unserer Farbkarte. Wir gestalten unsere Palette mit Zwischentönen, Abstufungen, Aufhellungen, Verdunklungen und Kontrasten. Wer mag, lädt Gold als Ehrengast ein. Und jede Teilnehmerin findet ihre eigene Farbgewichtung und -komposition.

Material und Werkzeug
Gelli-Platten können gekauft und auch selbst hergestellt werden. Die gekauften Platten sind langlebiger und robuster. Wer noch keine Gelli-Platte hat, wird die Anschaffung gewiss nicht bereuen, denn sie ist unglaublich gut einsetzbar für viele Gestaltungsmöglichkeiten, auch im Alltag für schnelle Karten und Musterpapiere. Zum Drucken eignen sich Acrylfarbe, Linoldruckfarbe, Akua Druckfarben, Tinte, Tusche, Aquarellfarbe und alles was du gerne ausprobieren möchtest. Womit du besser klarkommst, ist Übungs- und Geschmackssache. Linoldruckfarben zum Beispiel trocknen langsamer, müssen nach dem Durchtrocknen jedoch fixiert werden. Acrylfarben trocknen schneller und sind am Ende wasserfest. Hier laden wir zum Experiment ein, probiert verschieden Farbsysteme aus und findet euren eigenen Duktus.Das Papier sollte nicht zu dick sein und eine gewisse Stabilität aufweisen, damit es beim mehrfachen Bedrucken nicht reißt. Es muss nicht zwingend hochwertiges Kunstpapier sein, da die Fläche bedruckt wird und das Papier kaum zur Geltung kommt. Kopierpapier kann durchaus gute Dienste leisten. Es bietet sich an, das Papier zu bedrucken und später auf einen Karton zu kleben, damit eine stabile Postkarte entsteht.

Das Prinzip
24 Teilnehmer gestalten 24 graFische Postkarten und senden 23 davon am Tag X per Post an die anderen Teilnehmer des Projektes. So bekommen wir im Advent täglich schöne Post. Am Ende haben wir einen Schwarm, der unsere Wände, Kühlschränke und Fensterbänke besiedelt.

Projektdaten
Format: 23 x 12 cm im Querformat 
Technik: Gelatinedruck
Farben: Monochrome Palette von Magenta bis Bordeaux (s. Vorlage)
Material: ca 90 bis 120 g/qm Papier auf Karton
Umfang: 24 Postkarten (nur Postkarte, nicht im Umschlag,
Vorderseite: Druck,
Rückseite: Adresse, Briefmarke, dein Absender, dein Datum… ein paar nette Worte…)
Porto: 24 x 0,60 Euro
Genau genommen, darf die Karte in unserer Größe maximal 13 g wiegen, erfahrungsgemäß gehen Karten bin 20 g bei der Post durch.Achtet auf das Gewicht eures Materials und macht ggf. einen Check bei eurer Postfiliale. Portokosten können sich durch Teilnehmer aus dem Ausland erhöhen.

Zeitrahmen
Anmeldung und Aufruf: 25.10. bis 31.10.2021
Listen verschicken bis: bis 7.11.2021Start:. bis 24.12.2021

Inspirationen:

Unser Pinterest-Board

You Tube:Rezept für eine dauerhafte selbstgemachte Gelantineplatte
Lydia Rink auf You Tube
Gelli Arts auf You Tube
Monoprinting with Akua™ Inks and Speedball Gel Printing Plates

Blogs:Artlaboratorium
Linda Germain
Ruth Alice Kosnick Rezept

Instagram:
@gelliarts
@jenniferdouglas.art
@drewsteinbrecher
@birgit_koopsen

#gelliprint#gelliprinting#gelliarts

Die Anmeldung ist abgeschlossen!

Adventspost 2020 Finissage

Adventspost 2020 Finissage

Hallo im neuen Jahr, liebe Postkünstlerinnen.

Traditionell starten wir hier auf dem Post-Kunst-Werk Blog mit der Finissage der abgeschlossenen Adventspost, der größten Postkunst-Aktion überhaupt! Dass diese Aktion so groß werden würde, hätten wir niemals ahnen können. 264 PostkünstlerInnen (wie immer nur ein Quotenmann!) waren diesmal dabei. Lasst uns heute gemeinsam spazieren gehen und einen Blick werfen auf all die wunderschönen Glasscheibendrucke, die uns im Dezember erreichten. Wir wandern wie immer zwischen Geringswalde und Bergisch Gladbach hin und her und erzählen uns gegenseitig von unserer Post.

Michaela: Tabea, da hast du uns was eingebrockt mit dieser Postkunst! Glasscheibendruck, das war deine Idee und ist deine Technik. Als du deine Liebingstechnik für »Schöne Post« aufbereitet hast, war uns klar, das muss eine Adventspostaktion werden. Mich selbst hast du auch ganz schön aus der Komfortzone gelockt. Ich fühlte mich zu Anfang gar nicht wirklich wohl mit der langsam trocknenden Farbe, mit den unsichtbaren Linien, der spiegelverkehreten Zeichnung. Das ging nicht nur mir so, wie ich aus vielen Posts und Nachfragen entnehmen konnte. Aber die Ergebnisse haben mich überzeugt, so wunderschöne Strukturen, so zarte Linien, Zweige, Bäume, Beeren, Tiere. Landschaften, herrliche Winterimpressionen. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass es sich lohnt, auf eine neue Techniken einzulassen und einfach mal zu machen. Wie gut, dass du vorher noch so schön gezeigt hast, wie du es machst.

Tabea: Also eigentlich war es ja ganz anders! Wir haben es DIR zu verdanken, dass der Glasscheibendruck Thema der Adventspost wurde :o) Schon während der Arbeit am Buch war mir klar, diese Monoprint Technik wäre Thema für ein ganzes Buch. Ich habe lange an den zwei Doppelseiten im Buch gefeilt, damit ich auf wenig Platz viele Anleitungen, Tipps und Inspirationen unterbekomme. Erinnerst du dich, dass ich ein bisschen zögerlich war, als wir dann Nägel mit Köpfen machten und die Adventspost starteten? Ich wusste, dass es eine Herausforderung würde und habe überlegt, ob es zu kompliziert wäre. Und ich war (und bin) froh, dass du so leichtfüßig dran geblieben bist! »Na klar, machen wir den Glasscheibendruck, so war das doch geplant!« Hast du gesagt. Ok, dachte ich mir, dann machen wir das jetzt! Die richtige Entscheidung. Die Postkunst möchte herausfordern!

Michaela: Ja, stimmt, das war so, und darum machen wir das hier ja auch zu zweit, um uns gegenseitig anzustupsen! So etwas kommt dabei heraus:

Meine Adventspost-Karten hängen wie immer in der Küche an der großen Magnetwand. Aber diese war schon Mitte Dezember überfüllt, so dass ich in meinem Arbeitszimmer eine weitere Wand freigeräumt habe. Dort dürfen die Winterspaziergänge gerne noch etwas länger hängen bleiben. Der Winter fängt ja gerade erst richtig an.

Michaela: Obwohl ich meine Sammlung fast nur nach Eingang sortiert habe, immer das neueste dazu gehängt habe, ergeben sich richtige Geschichten zwischen den Karten. »Trost – im eigenen Herzen …« wie schön das passt.

Tabea: Ja, das finde ich auch! Besonders schön ist – und darauf hatte ich insgeheim gehofft – dass sich viele Motive wiederholen. Wie in der Natur! Dort macht auch ein Baum keinen Wald. Es sind viele Blickrichtungen und Eindrücke entstanden, die wohlverdient als »Spaziergang« bezeichnet werden können.

Dein Kühlschrank ist der Hammer! So praktisch! Da ich mein Atelier wegen Kälte und Homeschooling zurzeit nicht so viel aufsuche, habe ich diesmal auch keine Fensterbank-Ausstellung parat. Ich suche immer noch nach einer XXL Befestigung für die Wand. Damit ich alle Motive nebeneinander genießen kann, so wie du. Eigentlich müsste es eine Korkwand sein! Meine Karten stehen derweil gebündelt in meinem Zimmer auf der Fensterbank, direkt neben meinem Arbeitstisch.

Tabea: Dank Homeschooling und anderer Ereignisse war die Postkunst für mich dieses Jahr auch eine Herausforderung. Erst kurz vor Weihnachten kam ich in den Flow und konnte meine Serie drucken. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich diese Zeit für mich hatte. Es ist eine Wohltat, sich zwischen den zufälligen und regulierbaren Druckergebnissen zu bewegen und mit ihnen zu arbeiten. Solange, bis der innere Eindruck und die Vorstellung von meinem Spaziergang Platz eingenommen haben auf dem Papier. Ich fühle mich schon lange inspiriert durch zarte Farbverläufe am Himmel und schickte sie übers Glas und durch einen kleinen See. Diesen See besuche ich jeden Tag querfeldein. Mein Spazierziel.

Michaela: Deine Karte kam hier erst nach Weihnachten an und war der krönende Abschluss dieser riesigen Aktion. Hast du gesehen, auf Instagram gab es 1062 Beiträge mit dem #adventspost2020, die Community ist sehr aktiv und zeigt fleissig alles, was gedruckt und verschickt wurde, und alles, was angekommen ist und auch schon verarbeitet wurde. Ich sah schon die ersten Kartenbüchlein, Lepporellos und Schachteln.

Schau mal dieses zauberhafte Buch mit Waisenbindung von Karla:

Adventspostbuch von Karla @kalli54bb

Tabea: Ich bin glücklich, die Waisenbindung zu sehen! Die ist für Postkarten einfach perfekt! Es sieht sehr schön winterlich aus mit dem weißen Kettstich und dem licht-frostigen Umschlag. Ich überlege noch, wie ich meine Adventspost archiviere. Es sind zu viele Karten für ein Buch. Vielleicht stelle ich meinen persönlichen Spaziergang für ein Buch zusammen und baue für die anderen Karten eine Kiste.

Michaela: Das weiß ich auch noch nicht, mal schauen. Ich habe noch einen Post-Kunst-Stau, auch die Sommerpost steckt noch in einem Schuhkarton. Gerade in dieser seltsamen Adventszeit war es so wichtig, dass diese schöne Tradition der Adventspost so wunderbar weitergeführt werden konnte, überhaupt unsere Postkunst-Aktionen gar nicht von der Corona-Krise betroffen sind. Im Gegenteil, alles andere fiel aus, persönliche Treffen waren so gut wie nicht möglich, da ist die persönliche Post um so wertvoller.

Tabea: Ja, genau, Post ist immer aktuell und sie ist immer möglich. Und sie passt sich gern der jeweiligen Lebenssituation an. In der Adventspost sind wir mit Konzept und hoher Auflage herangegangen. Das war intensiv und anspruchsvoll. Jetzt können wir das, was wir gelernt haben, im Kleinen anwenden und freie, persönliche, bedingungslose, liebevoll gemachte Unikate verschicken. Ich zum Beispiel habe noch viele Andrucke und Reste im Atelier liegen. Mal sehen, wem ich was schicken kann.

Im Hintergrund hat still und leise die Planung der Frühlingspost begonnen.
Bis diese losgeht genießen wir den Spaziergang durch den Winter weiter. Macht es euch angenehm!
Es grüßen herzlich Michaela und Tabea

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